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ZECKENBISSE

Wegen Corona: FSME-Fälle haben sich verdoppelt

ZECKEN
(FOTO: iStock)

Normalerweise zählte der Winter als eine zeckenfreie Zeit, doch damit ist nun Schluss. Zwischen März und April stieg stets in den Wiesen und Wäldern die Zecken-Gefahr an. Das hat sich jetzt geändert, weil sich das Klima gewandelt hat. Auch weil COVID-19 im vergangenen Jahr die Menschen vermehrt auf die heimischen Wiesen und in die Wälder brachte, kist die Zahl der FSME-Fälle angestiegen.

Rund 219 FSME-Fälle bis November bedeuten den höchsten Wert seit mehr als 30 Jahren in Österreich. In Deutschland vor allem in Baden-Württemberg sind 2020 laut Landesgesundheitsamt 351 Personen an FSME (Frühsommer-Meningoenzephalitis) erkrankt. „Das sind mehr als doppelt so viele wie im Jahr zuvor und die höchste Anzahl der registrierten Infektionen seit dem Jahr 2001“, erklärt eine Sprecherin des LGA in Stuttgart der Deutschen Presse-Agentur. Zum Glück kann man sich gegen FSME impfen lassen, welcher einen wirkungsvollen Schutz anbietet, denn für die Behandlung selbst gibt es nämlich keine Medikamente.

Das Zecken-Risiko steigt für ältere Menschen, sich früher im Jahr an Erregern anzustecken, die durch Zecken übertragen werden – etwa an Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), auch wenn die Gefahr nicht so hoch ist. Zwar bleiben die meisten FSME-Erkrankte symptomfrei, doch in schweren Fällen kann die Infizierung zu einer Gehirnentzündung und zu einer Schädigung des Rückenmarks führen.

„Wir wissen, dass FSME pro Jahr etwa 0,8 Tage früher auftritt“, sagt Gerhard Dobler vom Institut für Mikrobiologie der Bundeswehr (München) zu RTL. Die Aktivität der Zecken hat sich in den letzten 20 Jahren um mehr als 14 Tage nach vorne verschoben.

Auch die Corona-Pandemie trägt die Schuld, dass die Zecken-Gefahr ansteigt. „Bedingt durch die empfohlenen Maßnahmen zur Eindämmung von Covid-19 haben sich Menschen in Ihrer Freizeit häufiger im Freien aufgehalten und hatten somit ein erhöhtes Expositionsrisiko“, das erklärt das Landesgesundheitsamt (LGA) in Stuttgart.