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Wie sieht die Zukunft des Nationalteams unter Rangnick aus?

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FOTO: Pixabay

Der Werdegang von Ralf Rangnick hin zum Trainerstab der österreichischen Nationalmannschaft war kein gewöhnlicher. Wäre alles wie geplant gekommen, müsste er sich derzeit auf die erste Saison mit Erik ten Haag bei Manchester United vorbereiten. Doch nichts rund um die Red Devils kann 2022 als „normal“ beschrieben werden. Und so wird Rangnick jetzt, nach einer kurzen Phase, in der man dachte, er würde zwei Jobs übernehmen, zu 100 % ein Nationaltrainer.

Unter normalen Umständen wäre dies für das Team ein echter Coup. Die Laufbahn des Trainers umfasst RB Leipzig, United und zwei Mal Schalke 04, um nur einige zu nennen. Die vergangene Saison hat jedoch ihre Spuren auf seiner Karriere hinterlassen und seinen eigentlich so guten Ruf etwas getrübt. Ansonsten hätte er sich vielleicht nicht dazu veranlasst gefühlt, seine derzeite Rolle anzunehmen. Ist es also eine glückliche Wendung für österreichische Fußballfans? Die Weltmeisterschaft wird bereits ohne Österreich bestritten, wie sieht also eine gute Zukunft für die Nationalmannschaft aus – und kann Rangnick die hohen Erwartungen erfüllen?

Nations League: Ein Anfang voller Höhen und Tiefen

Fans der Nationalmannschaft werden einen Blick auf die Gruppenphase der Nations League geworfen und sofort verlautbart haben, dass Österreich wohl kaum in der Liga A bleiben wird. In einer Gruppe mit Frankreich, Dänemark und Kroatien würde Rangnicks Mannschaft am ehesten den letzten Platz einnehmen und in die League B absteigen. Jeder, der einen bet365 angebotscode besitzt, wird wahrscheinlich auf dieses Ergebnis getippt haben – was wirklich verständlich ist.

Das Eröffnungsspiel überraschte jedoch mit einem beeindruckenden 3:0-Sieg in Kroatien. Als Frankreich nach Wien kam, war es nur der späte Ausgleichstreffer von Kylian Mbappe, der den Sieg Rangnicks gegen die Weltmeister vereitelte. Beide Spiele gegen Dänemark endeten jedoch in einer Niederlage, weswegen das nächste Spiel gegen Frankreich im September entscheidend sein wird – wer das Spiel verliert, wird fast sicherlich absteigen.

Kadertiefe: Variabel, im besten Fall

Um sich immer wieder für große Meisterschaften zu qualifizieren, muss die Nationalmannschaft einen Spielerkern haben, der zumindest mit den Besten der Welt mithalten kann. Österreich hat einige Spieler, die dieser Beschreibung entsprechen. In der Verteidigung ist David Alaba gut genug, um regelmäßig bei Real Madrid zu spielen. Vorne hat Marko Arnautović 33 Tore in 102 Länderspielen geschossen. Wobei die 33 eine wichtige Zahl für Arnautović ist, denn es ist auch sein Alter. Da er unweigerlich langsam zurückschalten wird, kann nur Marcel Sabitzer die Aufgabe übernehmen, auf internationaler Ebene Tore zu schießen. Das Mittelfeld hat einige passable Spieler, einschließlich des RB Leipzig Mittelfeldduos Xaver Schlager und Konrad Lainer – aber der Mannschaft fehlt es an Tiefe und sicherlich auch an Erfahrung.

Der Manager: Gekommen, um zu bleiben?

Es gibt einen Grund, warum Manchester United damals Rangnick angerufen hat, als Ole Gunnar Solskjær für seine unbeständige Leistung gefeuert wurde. Der Vater des Gegenpressing hat einen Ruf als Innovator und Mannschaftsarzt. Er gehört zu den Personen, die angerufen werden, wenn ein großer Verein mit Problemen zu kämpfen hat. Wenn er tatsächlich auf seinen früheren Erfolgen aufbauen kann, dann wird er eine noch attraktivere Wahl für diese Vereine darstellen. Sobald einer der Topclubs in Europa in Schwierigkeiten steckt, könnten sie Rangnick bitten, ihnen aus der Patsche zu helfen. Würde er in diesem Fall auch weiterhin in Wien bleiben?

EM 2024: Qualifizierung oder Scheitern?

Sobald die Nations League im September zu Ende geht, werden die Qualifikationen für die EM 2024 langsam aber sicher beginnen. Momentan wissen wir natürlich noch nicht, auf wen Österreich treffen wird, aber bei 24 Mannschaften bei der Enrunde in 2024 in Deutschland kann man durchaus erwarten, dass Österreich dabei sein wird. Wenn sich das Team nicht qualifiziert, würde dies wahrscheinlich auch das Karriereende für einige Mannschaftsmitglieder bedeuten – und was dann kommt, steht in den Sternen. Wie wir gesehen haben, ist die WM schwieriger zu erreichen als die EM, weswegen Österreich mehrere Jahre in der internationalen Wildnis bevorstehen könnten. Erfolgt führt zu mehr Erfolg, weswegen wir auf positive Nachrichten im September hoffen.