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GRENZVERSCHIEBUNG

Wieder am Verhandlungstisch: Tauschen Kosovo und Serbien Gebiete aus?

(FOTO: zVg.)

Die Idee, Gebiete zwischen Serbien und dem Kosovo auszutauschen ist nicht neu, wurde jedoch abermals aufgegriffen. Dieses Mal kommen die Vorschläge aus Pristina.

Innerhalb von nur einer Woche kamen gleich zwei Erklärungen aus dem Kosovo, die abermals einen Gebietstausch thematisieren. Wie aus Pristina zu hören war, sei es dies eine bessere Lösung als die Bildung einer Gemeinschaft serbischer Gemeinden und würde zukünftigen Konflikten vorbeugen.

Diese Idee wärmte der Vizepräsident der größten Oppositionspartei, der Demokratischen Partei des Kosovo, Ram Buja, wieder auf. Er sagte, wenn er zwischen der Union der Gemeinden mit serbischer Mehrheit (ZSO) und dem Gebietstausch wählen müsste, sei er für den Gebietstausch. „Vor der Vereinigung mit Exekutivgewalten bin ich für den Austausch von Territorien. Dass das Preševo-Tal zum Kosovo kommst und der Norden des Kosovo zu Serbien“, sagte Buja.

Der frühere UÇK-Kommandeur Hafir Hoxha stimmte Buja ebenfalls zu und sagte, dass der einzige kosovo-serbische Epilog, wenn der Krieg vermieden werden soll, eine Grenzveränderung sei, die Serbiens Einfluss im Kosovo und jenen des Kosovos in Serbien beseitigen würde. Er schlug vor, Leposavić und Zubin Potok an Serbien abzutreten. Er ist jedoch nicht dafür, dass man Nord-Mitrovica gegen Meveđa, Preševo und Bujanovic „tauscht“.

Idee schon mehrere Jahre alt
Die Idee des Austauschs entstand, wenn auch inoffiziell, während des von der EU geführten Dialoges zwischen Serbien und dem Kosovo als Federica Mogherini als Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik vermittelte. Zahlreiche Mitglieder der Europäischen Union stemmten sich sofort gegen diesen Vorschlag, unter anderem Deutschland. Der Gebietstausch sei nach dem ethnischen Prinzip keine Lösung und öffne die Büchse der Pandora für weitere Grenzziehungen auf dem Balkan.