Alte Parkscheine werden in Wien bald wertlos – und wer sie trotzdem verwendet, zahlt kräftig drauf. Der ÖAMTC warnt vor einer unbequemen Neuregelung.
Ab dem 1. Juli 2025 werden alte Parkscheine in Wien ungültig. Wer dann noch mit veralteten Parkscheinen parkt, begeht einen Verstoß gegen die Parkordnung und muss mit einer Strafe von 36 Euro rechnen. Darauf weist Matthias Nagler, Verkehrsexperte des ÖAMTC (Österreichischer Automobil-, Motorrad- und Touring Club), ausdrücklich hin. Autofahrer sollten besonders in Bezirken, für die sie keine gültige Ausnahmegenehmigung – das Wiener „Parkpickerl“ – besitzen, künftig ausschließlich die neuen Parkscheine verwenden.
Die farbigen Parkscheine bleiben in den bekannten Zeitvarianten von 30, 60, 90 oder 120 Minuten erhältlich. Nutzer digitaler Bezahlmethoden über Handyparken müssen nichts unternehmen, da das System die erhöhten Tarife automatisch berechnet.
Keine Rückgabe möglich
„Eine Rückgabe oder ein Umtausch von alten Parkscheinen wird seit einigen Jahren seitens der Stadt Wien verweigert – wer nach Ablauf der Frist, also ab 1. Juli, noch welche besitzt, bleibt leider darauf sitzen„, stellt Matthias Nagler klar. Diese Vorgehensweise wurde vom ÖAMTC in der Vergangenheit mehrfach kritisiert.
Dennoch rät der Verkehrsexperte davon ab, nicht mehr verwendbare Parkscheine einfach zu entsorgen: „Wer noch über größere Mengen an Kurzparkscheinen verfügt und sie nicht mehr aufbrauchen kann, sollte diese vorsichtshalber aufbewahren – bislang gibt es nämlich keine finale Rechtsprechung darüber, ob die Verweigerung von Umtausch bzw. Gebühren-Refundierung eigentlich rechtens ist“.
Rechtlich befindet man sich hier tatsächlich in einer Grauzone. Die Stadt Wien beruft sich seit 2020 auf die Parkometerabgabeverordnung, die einen Umtausch sowie Erstattungen ausdrücklich ausschließt. Allerdings fehlt bislang eine höchstgerichtliche Entscheidung, die diese Praxis abschließend beurteilt. Verbraucherschutzorganisationen und der ÖAMTC kritisieren die Vorgehensweise weiterhin scharf – besonders angesichts der Tatsache, dass Wien in den letzten Jahren mehrere Gebührenerhöhungen innerhalb kurzer Zeit durchgeführt hat.
Andere österreichische Städte zeigen sich bei solchen Übergängen deutlich kulanter: In Graz und Linz wurden nach Tarifumstellungen zeitlich befristete Umtauschmöglichkeiten für Parkscheine angeboten – eine Praxis, die in der Bundeshauptstadt trotz wiederholter Kritik bislang ausblieb.
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