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Wien: Öffi-Kontrolleurin soll Schwarzfahrerin geschlagen haben

Symbolbild. (FOTO: Wiener Linien/Thomas Jantzen/Manfred Helmer)
Symbolbild. (FOTO: Wiener Linien/Thomas Jantzen/Manfred Helmer)

Ein alltäglicher Schwarzfahrerfall eskaliert zu einem juristischen Drama, bei dem eine Kontrolleurin der Wiener Linien plötzlich zur Angeklagten wird. Die Vorwürfe: Körperverletzung, falsche Beweisaussage und Verleumdung.

Am 3. April war es ein ganz normaler Arbeitstag für die Kontrolleurin, bis sie auf eine Schwarzfahrerin ohne Fahrschein stieß. Die Frau, bekannt als Frau O., weigerte sich, den Bus zu verlassen oder ihre Identität preiszugeben. Was als Streitgespräch begann, entwickelte sich schnell zu einem ausufernden Vorfall.

Schwarzfahrerin

„Am Video ist ersichtlich, dass sie mich aus dem Bus gedrängt hat. Da hab ich mich am Fuß verletzt, ich war ja auch im Spital“, erzählt die beschuldigte Schwarzfahrerin im Wiener Landesgericht für Strafsachen. Die Situation eskalierte, als die Kontrolleurin versuchte, Frau O. aus dem Bus zu entfernen.

Körperverletzung

Der Fall landete vor Gericht, wobei zunächst Frau O. wegen Körperverletzung angeklagt wurde. Die Beweise sprachen jedoch eine andere Sprache. Nach einer gründlichen Untersuchung des Videomaterials wurde Frau O. freigesprochen. „Es war ein sehr ausufernder Vorfall, wo sie ausholten und Schläge ausführten. Sie haben die Frau geschlagen und am Körper verletzt. Sie indes sind selber gestürzt“, erläuterte Frau Rat an die Kontrolleurin und machte damit den Weg frei für eine Anklage gegen die Kontrolleurin selbst.

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Die Kontrolleurin, die seit 20 Jahren im Dienst der Wiener Linien steht, sieht sich nun mit schwerwiegenden Anschuldigungen konfrontiert. Ihr Anwalt Sascha Flatz zeigt sich empört: „Meine Mandantin arbeitet seit 20 Jahren bei den Wiener Linien. Plötzlich wird sie angegriffen. Und dann steht sie auch noch vor Gericht.“ Nach der Verurteilung zu 20 Monaten auf Bewährung kündigte Herr Flatz umgehend Berufung an.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.