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Wiener Linien

Ab 4. September: Wiener Öffis ändern Intervalle

(FOTO: iStock/DarthArt)
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Mit dem klingenden Läuten der Schulglocken kehrt auch in Wiens öffentlichem Nahverkehr wieder Normalität ein. Die Wiener Linien, die sich in den vergangenen Monaten mit einem akuten Personalmangel und einer beispiellosen Krankenstandswelle konfrontiert sahen, haben erfolgreich Gegensteuern können. Ab dem 4. September sind Straßenbahnen und Busse wieder in den gewohnten Intervallen unterwegs.

„Es war eine schwierige Zeit“, resümiert Öffi-Stadtrat Peter Hanke (SPÖ) die vergangenen Monate. Die Wiener Linien mussten einen „angepassten Fahrplan“ ausrufen, der längere Intervalle zwischen den Fahrten vorsah. Eine Maßnahme, die bei vielen Fahrgästen auf wenig Begeisterung stieß. Doch nun gibt es Grund zur Freude: „Der neue Fahrplan ist wieder auf dem Stand vom Herbst 2022“, verkündet Hanke erleichtert.

5-Punkte-Programm

Die Wiener Linien-Geschäftsführerin Alexandra Reinagl gibt zu: „Es war Sand im Getriebe bei den Wiener Linien, wir konnten Erwartungen nicht mehr erfüllen.“ Doch das Unternehmen hat nicht resigniert, sondern alle Kräfte gebündelt, um die Herausforderungen auf dem Arbeitsmarkt und die anhaltende Pensionierungswelle zu bewältigen. Ein 5-Punkte-Programm wurde ins Leben gerufen, das unter anderem eine Erhöhung der Ausbildungsplätze und eine Attraktivierung der Fahrdienstzeiten vorsah.

Recruiting-Kampagne hat Früchte getragen

Im vergangenen Jahr konnten so 257 Ausbildungsplätze im Straßenbahn-Betrieb geschaffen werden, bis Ende 2023 sollen es 340 sein und für 2024 sind sogar 490 Ausbildungsstellen geplant. Eine umfangreiche Recruiting-Kampagne hat zudem Früchte getragen: Allein im ersten Halbjahr 2023 sind 7.000 Bewerbungen eingegangen. Ein Erfolg, der das Unternehmen vorerst vor dem Personalunterstand bewahrt.

Wir haben die Gehälter zum Jahreswechsel erhöht, neue Prämien eingeführt und arbeiten an Arbeitszeitverkürzungen“, zählt Reinagl einige der Maßnahmen auf, die das Unternehmen attraktiver für potenzielle Mitarbeiter machen sollen. Doch sie weiß auch: „Vor uns liegt kein Sprint, sondern ein Marathon.“

Normalität kehrt ein

Ab dem 4. September ist der angepasste Fahrplan also Geschichte. Von Montag bis Freitag verkehren folgende Linien wieder in gewohnten Intervallen:

– Straßenbahn: O, 2, 6, 11, 25, 26, 30, 31, 49, 52, 60, 71

– Bus: 7A, 11A, 11B, 13A, 15A, 26A, 29A, 31A, 48A, 59A, 63A, 66A, 74A

– Am Abend und am Wochenende fahren die Linien 10, 11, 25, 26, 33, 37, 38, 40, 41, 42, 44, 46, 52, 60, 62 und 71 wieder alle zehn statt zwölf Minuten.

Und auch wenn die aktuelle Personalnot vorerst abgewendet ist, sind Bewerbungen weiterhin willkommen. Bei den Wiener Linien geht man davon aus, dass es bis Ende des Jahres noch rund 50 Plätze am Steuer der Straßenbahn und knapp 40 freie Plätze in den Bus-Cockpits geben wird.