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NEUES PROJEKT

Wiener Linien: Schon bald Livemusik für U-Bahn-Gäste!

Was in New Yorker U-Bahnstationen längst gang und gäbe ist, soll auch uns künftig erfreuen. (FOTO: iStockphoto)

Ab sofort können sich die Musikfans unter euch freuen, denn bald wird Livemusik in den Wiener U-Bahn Stationen für ein angenehmes Ambiente sorgen. Das von der Wiener Öffi-Stadträtin Ulli Sima ins Leben gerufene „U-Bahn-Stars“ Projekt wurde vergangenen Donnerstag fixiert.

14 Bands werden in der U-Bahn-Station Westbahnhof jeweils eineinhalb Stunden musizieren. Die Musikeinlagen werden nachmittags zwischen 15 und 23 Uhr zu hören sein. Erste Interessenten konnten schon bei der Medienpräsentation den schönen Klängen des Online-Voting-Gewinners lauschen.

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Den Wiener Linien kam ein rührendes Liebesbekenntnis von ganz weit weg auf die Facebook-Page geflattert. Der aktuell in Manchester studierenden Nadine Kriegelstein haben es die Wiener Linien derart angetan, dass sie sich mit einem ausführlichen „Liebesbrief“ bei ihnen bedankt.

Opern, Rap und Ukulele
Unterschiedliche Stile und Lautstärken wurden bei den ersten Kostproben reichlich vernommen. Das Trio Tenori Amci brachten mit ihrem Operngesang die Passanten zum Staunen, Rocky Leon & Knostel verbindeten zarte Ukulele-Melodien mit Rap und verpacken diese in moderne Akustik-Pop-Cover. Auch in Zukunft werden die verschiedensten Musikrichtungen im Westbahnhof zu hören sein. Laut den Wiener Linien sind Verstärker in den Stationen jedoch nicht erlaubt, denn Stationsdurchsagen müssen stets hörbar bleiben.

London als Vorlage
Sima holte sich die Inspiration für ihr Projekt aus London, denn in der Metropole gibt es schon seit einiger Zeit Straßenmusik in U-Bahn-Stationen. Doch ganz begeistert von der Idee waren die Wiener Linien anfangs nicht, wie die Ressortchefin eingestand. Gegenüber der APA machte Alexandra Reinagel klar: “Unser Kerngeschäft ist natürlich der Betrieb.” Die vielen Vorschriften und der große Passagierstrom, der keinesfalls behindert werden darf, stehen natürlich im Vordergrund. Doch bis auf einen „kaum nennenswerten Verwaltungsaufwand“ sei das Projekt sehr kostenschonend für das Unternehmen.

Musik ohne Bezahlung
Die aus rund 200 ausgewählten Bands bekommen für ihre Gigs keine fixe Entlohnung. Es ist ihnen jedoch erlaubt um Hutgeld zu spielen, was anfangs für vereinzelte Kritik gesorgt hatte. Ulli Sima verteidigte ihre Musiker und betonte, dass einfache Straßenmusiker auch keine Gehälter entgegennehmen. Das Projekt wurde in Kooperation von Straßenmusikern und dem Buskers Festival für Straßenmusik erarbeitet. Sind die musikalischen Acts erfolgreich, wird es auch in weiteren Stationen wie Praterstern, Handelskai, oder Karlsplatz neue Melodien zu hören geben.