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GESTÄNDNIS DER MUTTER

Misshandelte und geschorene Tochter: „Der Grund war nicht ihr serbischer Freund, sondern…“

Symbolbild (FOTOS: iStockphotos)

Der Fall rund um eine Gastarbeiterfamilie mit bosniakischen Wurzeln, die in Frankreich lebte, sorgte für großes Aufsehen. Die Eltern sollen ihre 17-jährige Tochter misshandelt haben, weil sie mit einem Serben liiert war.

Vor drei Jahren zog die Familie nach Frankreich, genauer gesagt in die Stadt Besançon. Dort lernte die 17-jährige einen Serben (20) kennen und lieben. Die Bosniakin und der Serbe sollen bereits seit einigen Monaten heimlich ein Paar sein. Die Situation innerhalb der bosniakischen Familie eskalierte, als sie und ihr Partner zusammen die zukünftigen Schwiegereltern kennenlernen wollten. Eine Liebesbeziehung zu einem Christen sei für die muslimischen Eltern keine Option. Zur „Strafe“ zerrten ihre Eltern die Frau in ein Zimmer und prügelten auf sie ein. Danach nahmen sie eine Haarschneidemaschine und scherten ihren Kopf kahl.

Eltern verurteilt & abgeschoben
Die Eltern wurden vor Gericht wegen Misshandlung schuldig gesprochen und zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt worden. Vor Gericht hatten die Eltern des Mädchens nicht bestritten, ihrer Tochter eine Glatze geschoren zu haben. Außerdem hatten sie ausgesagt, ihr „zwei Ohrfeigen“ verpasst zu haben.

Das Mädchen hatte dagegen ausgesagt, heftig geschlagen und getreten worden zu sein, da ihre Familie nicht gewollt habe, dass sie einen nicht-muslimischen Mann heirate. Gerichtsmedizinische Untersuchungen hatten bei dem Opfer einen Rippenbruch und zahlreiche Hämatome festgestellt.

Für dieses „inakzeptable Verhalten“ wurde die 2017 nach Frankreich gekommene Familie – genauer gesagt die beiden Eltern, sowie deren andere Kinder – nun des Landes verwiesen. Die misshandelte 17-Jährige sei in Obhut der Sozialbehörden in Frankreich geblieben und solle als Volljährige eine dauerhafte Aufenthaltsgenehmigung erhalten.

Geständnis der Mutter
Nach der Rückkehr der Familie nach Bosnien-Herzegowina gab die Mutter des Opfers ein Interview für „Avaz.ba“. Darin beschwerte sie sich darüber, dass sie in allen Medien als „Monster aus Bosnien“ dargestellt wurden, als „Menschen, die ihr Kind misshandeln“.

„Ja ich habe ihr den Kopf kahlgeschoren – aber nicht, weil ihr Freund ein Serbe ist, sondern weil sie Sex mit ihm hatte. Das ist für meine Familie und mich untragbar“, erklärte die Mutter. Der Vater soll beim Interview ebenfalls zugegen gewesen sein und die Worte seiner Ehefrau mit einem Kopfnicken bejaht haben.

Die Mutter erzählte zudem weiter, dass sie ihrer Tochter keine Verletzungen zugefügt hätten. Der Rippenbruch stamme vielmehr vom serbischen Partner, der ein „gewalttätiger Drogensüchtiger“ sei. „Das hat meine Tochter jedoch vor Gericht verschwiegen. Und so wurden wir für schuldig befunden, obwohl wir unsere Tochter nur retten wollten“, betonte die Mutter mit Nachdruck.