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Zeckensaison hat begonnen: Österreich hat zu hohe FSME-Fallzahlen

(FOTO: iStock/Wirestock)
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Die Zeckensaison hat begonnen, und mit den ersten wärmeren Tagen steigt auch die Aktivität dieser Blutsauger. Experten warnen vor den Risiken von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Borreliose, während sie die Wirksamkeit der Impfung betonen.

Mit den steigenden Temperaturen ab fünf Grad Celsius ist auch die Aktivität der Zecken angestiegen. Bereits im Februar gab es den ersten Fall von Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), wie Neuro-Intensivmediziner Jörg Weber vom LKH Klagenfurt berichtete. Eine Impfung ist gegen diese von den Blutsaugern übertragene Infektion wirksam, betonten Experten bei einer Presseveranstaltung. Im vergangenen Jahr wurden 104 Personen wegen FSME hospitalisiert, wobei fast zwei Drittel schwere neurologische Symptome entwickelten.

Schwere Verläufe von FSME

Besonders ältere Menschen tragen ein höheres Risiko für schwerwiegende Verläufe von FSME, da sie oft bereits von anderen Krankheiten belastet sind. Die Grundimmunisierung, bestehend aus drei Impfungen, bietet einen effektiven Schutz. Für Kinder steht ein eigener Impfstoff zur Verfügung, während Auffrischungsimpfungen alle drei bis fünf Jahre empfohlen werden, je nach Altersgruppe. Doch die Prognose für die Zeckensaison 2024 bleibt unklar, wie Georg Duscher von der Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit (Ages) erklärt.

FSME & Borreliose

Neben FSME ist auch die Borreliose eine häufige durch Zecken übertragene Erkrankung. Symptome wie Müdigkeit, Fieber, Gelenk- und Muskelschmerzen können auf eine Infektion hinweisen. Die frühzeitige Entfernung einer Zecke ist entscheidend, um eine Übertragung von Borreliose-Bakterien zu verhindern. Eine typische Anzeige für eine Infektion ist die Wanderröte, die sich sieben bis zehn Tage nach dem Zeckenstich zeigt. Etwa 20 bis 30 Prozent aller Zecken tragen diese Bakterien in sich, was die Infektionsgefahr betont.

Tropische Riesenzecke

Der gemeine Holzbock ist die am weitesten verbreitete Zeckenart in Zentraleuropa. Doch auch die tropische Riesenzecke sorgt für Aufsehen, da sie aktiv Wirte sucht und Krim-Kongo-Hämorrhagisches-Fieber-Viren übertragen kann, obwohl bisher kein Nachweis dieses Virus in Österreich vorliegt.

Experten betonen, dass eine Impfung der beste Schutz gegen FSME ist. Österreich gehört zu den Ländern in Zentraleuropa mit hohen FSME-Fallzahlen, und die Impfung ist für alle, die in Risikogebieten leben oder dorthin reisen, dringend empfohlen. Der Impfplan sieht vor, dass die Grundimmunisierung ab dem ersten Lebensjahr erfolgt und regelmäßige Auffrischungsimpfungen notwendig sind. Neben der Impfung sind auch allgemeine Schutzmaßnahmen wie das Tragen von geschlossener Kleidung und die Untersuchung des Körpers nach einem Aufenthalt im Freien wichtig, um Zeckenstiche zu vermeiden.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.