Heuer gab es in Österreich bereits 21 Femizide. Alleine am Montag wurden in Wien erneut zwei Frauen getötet. Ein Bericht legt nun die Herkunft der mutmaßlichen Täter offen.
Alleine in den ersten vier Monaten wurden in Österreich neun Frauen von ihrem (Ex-)Partner ermordet. Dies ist eine traurige Bilanz von durchschnittlich einem Mord alle zwei Wochen. Die Regierung nahm diese alarmierende Situation zum Anlass um Mitte Mai ein Maßnahmenpaket für mehr Gewaltprävention gegen Gewalt an Frauen zu schnüren. Dafür wurden fast 25 Millionen Euro in Aussicht gestellt. Doch die Mordserie an Frauen riss auch danach nicht ab. Mittlerweile gab es in diesem Jahr bereits 21 Frauenmorde – die letzten beiden ereigneten sich erst diesen Montag.
Drei Frauenmorde pro Monat
Auch wenn Österreich sich hinsichtlich der jährlichen Morddelikte im europäischen Mittelfeld befindet, so werden einzig hierzulande mehr Frauen als Männer getötet. Laut der Kriminalstatistik der Polizei werden in Österreich mittlerweile monatlich in etwa drei Frauen ermordet – eine erschreckende Bilanz.
Oft Täter-Opfer-Beziehung
Besonders auffällig bei den bisherigen Frauenmorden: Bei einem überwiegenden Teil davon standen die mutmaßlichen Täter in einem Beziehungs- oder familiären Verhältnis zu ihren Opfern, waren also Partner oder Ex-Partner. Dies bestätigte auch der Verein AÖF – Autonome Österreichische Frauenhäuser.
47 Prozent mit Migrationshintergrund
Doch noch ein weiteres interessantes Detail, lässt sich über die Tatverdächtigen sagen: Laut der „Heute“ sollen von den 17 mutmaßlichen Tätern acht einen Migrationshintergrund haben. Dies entspricht 47 Prozent. Auch die Psychologin und Gerichtsgutachterin Adelheid Kastner erklärte im Mai bereits in einem ZiB-Interview, dass ein „überproportional großer Anteil [Anm. der mutmaßlichen Täter], verglichen mit dem Anteil in der Bevölkerung, einen Migrationshintergrund hat.“
Laut einem Bericht der „Heute“ stammen konkret 10 Verdächtige auf Österreich, drei auf Afghanistan und jeweils eine Person aus Serbien, Bosnien, Syrien und Somalia. Sozialminister Wolfgang Mückstein möchte die Gewaltwelle gegen Frauen durch finanzielle Unterstützungen von Gewaltschutz-Projekten stoppen.
Quellen und Links:
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