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MEHRFACHTÄTER?

5 Mädchen missbraucht – Wiener Volleyballtrainer in Haft

Wiener Volleyballtrainer Missbrauch
(FOTOS: iStock Photo)

Der 60-jährige Verdächtige befindet sich derzeit in Untersuchungshaft, da ihm mehrfacher schwerer sexueller Missbrauch, der Herstellung von Kinderpornografie und Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses vorgeworfen werden.

Laut der Polizei war der Mann 15 Jahre lang als Kinder- und Jugendtrainer für den Traditionsverein Sokol tätig und soll vor allem in den Bezirken Leopoldstadt und Brigittenau trainiert haben.

Wie der „Kurier“ berichtet, soll der Fall im Sommer 2015 ins Rollen gekommen sein, als der verdächtigte Volleyballtrainer beim Beachvolleyball-Grand-Slam in Klagenfurt tätig war.

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SIE GING DURCH DIE HÖLLE. Sie ist eine freundliche und sanfte Frau, verschlossen und vorsichtig, denn auf ihren Schultern lasten allzu schwere Erinnerungen. Sie wurde weder vom Leben noch von denjenigen gut behandelt, von denen man das normalerweise erwarten sollte.

 

Jährlich reiste in Begleitung einiger Kinder aus seiner Trainingsgruppe er zum Turnier, wo er als „Court Manager“ einen Beachvolleyball-Platz betreute. Dort sollen ihn zwei erwachsenen Spielerinnen dabei beobachtet haben, wie er Mädchen unsittlich berührt haben soll.

Nun soll vor wenigen Tagen der Mann abermals auffällig geworden sein. Im Rahmen einer Polizeiaktion gegen Kinderpornos sollen Beamte auf den Trainer bzw. seine Netzwerkadresse gestoßen sein. Während der darauffolgenden Hausdurchsuchung stießen Ermittler dann auf etliche Kinderpornos auf dem Computer des Verdächtigen.

„Im Raum steht der Verdacht des mehrfachen schweren sexuellen Missbrauchs. Von seinen Opfern soll er auch pornografische Bilder hergestellt haben. Wir stehen am Anfang der Ermittlungen, täglich könnten weitere Opfer hinzukommen“, sagt Staatsanwaltschafts-Sprecherin Tina Frimmel-Hesse.

Derzeit spricht die Polizei von zumindest fünf Opfern im Alter von acht bis elf Jahren, welche der 60-Jährige im Zeitraum zwischen 2006 und 2016 missbraucht haben soll. Die Übergriffe sollen neben Wien auch in Klagenfurt und in Tschechien, genauer gesagt in der Wohnung des Beschuldigten und auf Trainingscamps stattgefunden haben.

„Ich habe alle gefragt, dass es das nicht gibt, dass keiner etwas gemerkt hat. Alle haben gesagt, dass er ein einfach ein ganz ein Netter und Sympathischer ist und anscheinend ein Doppelleben geführt hat.  Alle wurden getäuscht und das ist extrem Brutal“, so Peter Kutschera, Vereinspräsident von „Sokol“ für die ZiB.

Der 60- Jährige ist laut Staatsanwaltschaft teilweise geständig.

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Fristlose Entlassung
Als der Verdacht öffentlich wurde, wurde der 60-jährige Trainer fristlos entlassen und sofort alle Eltern der Nachwuchsspielerinnen informiert. Ebenso wurde ihm ein Platzverbot ausgesprochen. „Bis jetzt sei nicht ein Verdacht gegen den 60-Jährigen bekannt gewesen“, versichert Aleksandar Jovanović, der sportliche Leiter von Sokol.

Auch der Volleyballverband reagierte, wie der Präsident Peter Kleinmann beteuerte. Ab Montag soll von allen neu angestellten Trainern und Trainerinnen ein Leumundszeugniss verlangt werden. Die sei das Mindeste, was man tun kann, so Kleinmann.

Polizei bittet um Hinweise
Das Landeskriminalamt Wien bittet um sachdienliche Hinweise und ersucht Zeugen und weitere Opfer, sich unter der Telefonnummer 01/31310- 33800 (auch vertraulich) zu melden.