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VORWÜRFE

Kroatisches Innenministerium: „Wir misshandeln keine Flüchtlinge“

Kroatien_Polizei
Foto: iStockPhoto

Die Berichte des „Guardian“ über Gewalt kroatischer Grenzpolizisten gegenüber Geflüchteten sorgen weiter für Aufregung.

Mittlerweile hat auch das offizielle Kroatien reagiert: Das dortige Innenministerium hat eine Aussendung veröffentlicht, in der die im Artikel berichteten Vorfälle dementiert werden. Der Artikel sei „ein weiterer in einer Reihe von unbegründeten Anschuldigungen gegen die kroatische Polizei“. In dem Bericht wurden Zeugenaussagen gebracht, dass die kroatische Polizei Geflüchtete ausgeraubt und ihre Köpfe als Erniedrigung mit roten Kreuzen besprüht hat (KOSMO hat gestern berichtet). „Die Angaben in dem Artikel sind nicht wahr, weil sie nicht vorgekommen sind“, heißt es in der Aussendung des kroatischen Innenministeriums. Ebenso behauptet man in der Aussendung, dass die „Grundrechte von Mgiranten und deren Würde von der kroatischen Polizei respektiert werde“.

Kritik reißt nicht ab
Die Kritik von Menschenrechtsorganisationen und NGOs, die sich vor Ort um Geflüchtete kümmern, ist in der Zwischenzeit noch lauter geworden. Seit Jahren berichtet das Border Violence Network, ein Zusammenschluss verschiedener NGOs, über solche und ähnliche Vorfälle, mit ausführlichen Berichten und auch dazugehörigen Fotos. Kroatien hat bisher immer dementiert. In der Zwischenzeit hat die österreichische Initiative SOS Balkanroute auch einen Fall aus Slowenien veröffentlicht, in dem ein 16-jähriger Geflüchteter behauptet, dass ihm von einem slowenischen Polizeihund das Ohr abgebissen wurde. Die Fotos wurden auf der Facebook-Seite der österreichischen Initiative, die vor kurzem den Ute-Bock-Preis für Zivilcourage gewonnen hat, veröffentlicht.