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PUSH-BACKS

Kreuze am Kopf: Kroatische Polizei „markiert“ Flüchtlinge mit Farbspray

(FOTO: Twitter-Screenshot)

Wie „The Guardian“ berichtet, soll die kroatische Polizei Asylwerbern, die aus Bosnien-Herzegowina einreisen wollten, mit einem Spray Kreuze auf den Kopf gemalt haben.

Dem Medium wurden zahlreiche Fotos von NGOs zugespielt, die Asylwerbe mit den gesprayten Markierungen zeigen. Hilfsorganisationen bezeichneten diese Vorfälle als „neueste Erniedrigung“ vonseiten der kroatischen Regierung. Immer wieder macht die Grenze zwischen Kroatien und Bosnien-Herzegowina international Schlagzeilen.

„Es ist augenscheinlich, dass einer der gewünschten Effekte dieses Verhaltens die Erniedrigung von Migranten und Flüchtlingen ist, die versuchen die Grenze zu überqueren“, so Jack Sapoch von der NGO „No Name Kitchen“ (NKK) gegenüber „The Guarden“. NKK hilft Migranten in der bosnischen Stadt Velika Kladuša, die sich rund zwei Kilometer von der Grenze mit Kroatien befindet.

„Nicht zu viel“ Gewalt angewandt
Während die Flüchtlingslager auf bosnischer Seite einer humanitären Katastrophe gleichen, sollen kroatische Grenzbeamte gewaltsame Push-Back-Aktionen durchführen. Regelmäßig berichten Asylwerber, von Grenzpolizisten geschlagen und gefoltert worden zu sein.


„Leute, die an der kroatisch—slowenischen Grenze gefasst werden, werden zu uns nach Bihać zurückgeschickt. Abgesehen davon, dass das nach europäischem Recht illegal ist, kommen die Flüchtlinge geschlagen, ausgeraubt und von der kroatischen Grenzpolizei gefoltert zurück“, beklagte der Bihaćer Bürgermeister Šuhret  Fazlić und spielte dabei auf die „Push-Backs“ an der kroatisch-bosnischen Grenze an.

Die ehemalige kroatische Präsidentin Kolinda Grabar-Kitarović wollte im Juli vergangenen Jahres diese Push-Backs nicht als „illegal“ bezeichnen: „Weshalb denken Sie, dass sie illegal sind? Wir reden über illegale Migranten. Leute, die illegal nach Kroatien kommen wollen – und die Polizei schickt sie nach Bosnien-Herzegowina zurück“, sagte sie dem Schweizer Sender SRF.  Der Innenminister, der Polizeichef und die Polizisten vor Ort hätten ihr immer wieder versichert, dass „nicht zu viel“ Gewalt angewendet wurde.

NGOs, Ärzte und UN-Mitarbeiter dokumentieren die Missstände an der bosnisch-kroatischen Grenze bereits seit einiger Zeit und verlangen deshalb eine lückenlose Aufklärung der Fälle.

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