Kroatisches Stück im Burgtheater: „Drei Winter“ von Tena Štivičić

Das Burgtheater lockt mit der Geschichte Kroatiens unter der Feder von Autorin Tena Štivičić. KOSMO wünscht viel Vergnügen.

Das Wiener Burgtheater lädt am 22. April zur Premiere von „Drei Winter“ ein, einem Stück der kroatischen Autorin Tena Štivičić. Das Stück erzählt eine fesselnde Familiengeschichte, die sich in drei historischen Momenten in der Geschichte Kroatiens abspielt.

In „Drei Winter“ beleuchtet Tena Štivičić die Geschichte Kroatiens durch das Brennglas einer Familiengeschichte. Jede private Handlung ist politisch und Politik prägt die persönlichen Entscheidungen und Schicksale. Es geht um politische Fragen, starke Frauen und die Bedeutung der Geschichte Kroatiens.

Persönliche Erfahrung

Als kroatische Autorin bringt Tena Štivičić eine neue Perspektive in das Wiener Burgtheater. Ihr Werk reflektiert ihre persönliche Erfahrung und ihre Verbindung zur Geschichte ihres Heimatlandes.

Inhalt von „Drei Winter“

In der ersten Episode, die im Jahr 1945 spielt, haben die kommunistischen Partisanen unter Tito den Kampf gegen die Faschisten gewonnen. Eine junge Partisanin namens Ruža zieht mit ihrer Familie in ein Haus, das verstaatlicht und aufgeteilt wurde. Doch sie treffen auf eine Daheimgebliebene – Karolina Amruš, die Tochter des aristokratischen Hausherrn, der mit den Nazis kollaboriert hat und nach Argentinien ausgewandert ist.

Die zweite Episode spielt im Jahr 1990. Mascha, die Tochter von Ruža, lebt immer noch im selben Haus mit ihrem Vater Aleksandar, ihrer Schwester Dunja, ihrem Ehemann Vlado und den beiden Teenagetöchtern Alisa und Lucija. Die Familie kommt zusammen, um Ruža zu gedenken. Als sie den Fernseher einschalten, erfahren sie, dass der 14. Kongress des Zentralkomitees von Jugoslawien in Belgrad stattfindet. Die slowenische Delegation verlässt überraschend den Kongress, gefolgt von der kroatischen. Die Bevölkerung rebelliert gegen das kommunistische Regime und es ist das Ende Jugoslawiens.

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Die dritte Episode spielt im Jahr 2011. Mascha hat ein Familienessen vorbereitet, um den Verkauf des Hauses an den Unternehmer Damjan zu feiern. Die Tochter Alisa ist aus London angereist und Lucija wird am nächsten Tag Damjan heiraten. Gleichzeitig führt Kroatien Beitrittsverhandlungen mit der Europäischen Union. Doch während der Kapitalismus vor der Tür steht, sind die Wunden der Vergangenheit noch immer nicht geheilt und die Kriegserinnerungen noch lange nicht vergessen.