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WIEDERAUFBAU

Zagreb: Ein Jahr nach dem Erdbeben, was hat sich getan? (FOTOS+VIDEOS)

(FOTOS: zVg.)

Vor genau einem Jahr, am 22. März, bebte die Erde in Zagreb und Umgebung. Nun wurde erstmals der gesamte Schaden zusammengerechnet.

Es war das stärkste Erdbeben in Kroatien seit 1996 und zugleich das verheerendste für Zagreb seit 1880, als sich ein Erdbeben mit noch stärkeren Magnituden (von 5,5 bzw 6,1 auf der Richterskala) ereignete. Wie das kroatische Staatsfernsehen HRT berichtete, war das Beben gegen 6.24 Uhr Uhr morgens vor allem im Zentrum des Landes zu spüren.

Ein 15-jähriges Mädchen kam dabei ums Leben, dutzende Menschen wurden verletzt. Außerdem wurden zahlreiche Gebäude in der Altstadt Zagrebs komplett zerstört. Die Spitze des Südturms der Kathedrale ist in 92 Meter Höhe abgebrochen und ein Teil der Decke der Herz-Jesu-Basilika stürzte ein.

Das kroatische Parlament und der Sitz der Regierung wurden ebenfalls beschädigt. Im Umkreis von Zagreb erlitten Čučerje und Donja Stubica ebenfalls Schäden. Etwa 230 Mitglieder der kroatischen Armee waren damit beschäftigt gleich die kroatische Hauptstadt und deren Umgebung von den Ruinen zu räumen. In Zagreb wurden an drei Standorten Zelte des Roten Kreuzes aufgestellt, um die Betroffenen unterzubringen. Der Gesamtschaden wurde im Frühjahr auf 5,5 Milliarden Euro geschätzt.

Die Summe von 5,5 Milliarden Euro präsentierte der zuständige Minister Kroatiens, Predrag Štromar. Bereits einige Tage nach dem Erdbeben in Zagreb, bot der Bürgermeister der Stadt Wien Hilfe für die betroffene Partnerstadt an. Gespendet wurden 40 Tonnen Bauholz, das für die Wiederaufbau von Objekten in dem vom Erdbeben am stärksten betroffenen Ort Granešina verwendet wird. Weiteres wurden rund 100 Familienzelte 800 Betten, sowie 200 Schlafsäcke gespendet.

“Es geht um Granešina, unweit von Zagreb, das direkt im Epizentrum war. Viele Familien wurden durch das Erdbeben schwer betroffen. Diese Hilfe ist viel mehr als eine Hilfe für diesen Ort. Sie ist ein gutes Zeichen des europäischen Gedankens und davon, dass die lokalen Behörde wahre Träger der Solidarität Europas sind. Österreicher haben ein großes Herz und das spürt man sowohl in diesen großen Sachen, als auch in den kleinen, zwischenmenschlichen”, betonte Botschafter Glunčić für die Medien.

Die Arbeit geht unter anderem auch auf die “schlechte Baukonstruktion” vieler Wohnhäuser in Kroatien ein, die sich bei diesem Erdbeben manifestiert hat. Daher appelliert die Arbeit auch an die Stadt, die Konstruktionen wichtiger Stadtgebäude und Wohnhäuser in Zukunft besser zu schützen und diese zu erneuern.

Die kroatische Hauptstadt kämpft noch immer mit den Folgen des Erdbebens, da viele weitere Nachbeben folgten. In einer wissenschaftlichen Publikation unter dem Titel “The Zagreb Earthquake on 22 March 2020” wird den Hintergründen des Bebens nachgeforscht.

Auf den nächsten Seiten könnt ihr euch zahlreiche Fotos und Videos aus Zagreb ansehen, die das Ausmaß der Katastrophe zeigen.