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PLAKATE ENTFERNT

Dua Lipa in Serbien nicht willkommen: Aufreger rund um Puma-Kampagne (FOTOS)

(FOTOS: Instagram-Screenshot, novosti.rs)

In einem Shoppingcenter in der südserbischen Stadt Niš tauchten zum Ärgernis der Bürger Plakate der Sportkleidungsmarke Puma auf, deren derzeitiges Werbegesicht die bekannte britisch-kosovarische Sängerin Dua Lipa ist.

Auch wenn Dua Lipa ein internationaler Pop-Superstar und eigentlich eher für ihre Musik als für ihre politische Einstellung bekannt ist, so genießt sie in Serbien keinen besonders guten Ruf. In der Vergangenheit provozierte die Britin mit kosovarischen Wurzeln mit Posts und Aussagen auf ihren Social Media-Profilen.

Großalbanien-Vorwurf
Im Februar 2020 gratulierte Dua Lipa dem Kosovo zu 12 Jahren Unabhängigkeit. Das wäre ja prinzipiell kein Problem, hätte die Sängerin nicht eine Kombination der kosovarischen Flagge bzw. Staatsgrenzen und jener Albaniens mit dem Kommentar „Eine Nation, eine Flagge“ gepostet. (KOSMO berichtete)

Es dauerte nicht lang, bis ihr großalbanische Ambitionen unterstellt wurden und sie vonseiten der serbischen Öffentlichkeit, aber auch internationalen Balkan-Experten für ihre Äußerungen kritisiert wurde.

Dua Lipas Insta-Posts über den Kosovo sorgten letztes Jahr für großes Aufsehen. (FOTOS: Screenshot)

Nur wenige Monate später folgte der nächste Aufreger. Dua Lipa äußerte nicht nur ihren Unmut darüber, dass Kosovo von Apple als Teil Serbiens gezeigt wird, sondern postete auch eine Karte Großalbaniens. (KOSMO berichtete) Unter anderem schrieb sie in einem Post, „weshalb Kosovo nie Serbien war oder sein wird“.

„Autochton“ ist „dummer Nationalismus“
Nur wenige Stunden nach der Story über den Kosovo setzte Dua Lipa noch eine Schippe drauf. Auf Instagram postete sie eine Karte Großalbaniens und schrieb: „au•toch•thon, Adjektiv – (Bewohners eines Ortes) eher einheimisch als von Migranten oder Kolonisten abstammend“.

Auf diesen Tweet reagierte auch der Leiter des Zentrums für Südosteuropastudien an der Universität Graz, Univ.-Prof. Dr.phil. David Florian. Angelehnt an Dua Lipas wörterbuchähnliche Zitierung des Begriffs „autochton“, antwortete er: „dumm er na tio n -lis mus, wenn du glaubst, dass deine Nation mehr Rechte hat, weil sie länger an einem Ort ist als andere (und solche Karten teilst)“.

(FOTO: Twitter-Screenshot)

Puma-Plakate in Niš werden entfernt
Kürzlich tauchten nun Plakate der Sängerin in Serbien auf, mit welchen sie für die Sportkleidungsmarke Puma wirbt. „Ich glaube, dass Puma diese Werbung überall in unserem Land platziert, aber es ist überraschend, dass sie Dua Lipas Einstellung zu Serbien nicht kennen“, beklagt sich ein Leser beim serbischen Mediun Večernje Novosti.

Verärgerte Bürger der Stadt wandten sich auch an die Verkäufer im Puma-Stores im Shoppingcenter „Delta Planet“, um ihren Unmut über die Plakate auszudrücken. Die Firma „N-Sport“, die Puma in Serbien vertreibt, erhielt zudem zahlreiche Beschwerdemails.

„Das Marketing-Plakat ist Teil der globalen Kampagne der Marke Puma, die nur für Puma-Geschäfte, wie jenem Store in Niš, bestimmt ist. Das Bild wird geändert“, so die Geschäftsführer von N-Sport.

(FOTO: novosti.rs)