Österreichs Bürger müssen tiefer in die Tasche greifen: Von Reisepass bis Klimaticket – das Sparpaket zur Budgetsanierung bringt massive Preiserhöhungen bei zahlreichen Gebühren.
In wenigen Wochen werden zahlreiche Kosten für die österreichische Bevölkerung ansteigen. Die Budgetsanierung macht Sparmaßnahmen erforderlich, die bereits seit Juni wirksam sind. Weitere Preiserhöhungen und Gebührensteigerungen folgen im Juli und August.
Das umfangreiche Sparpaket bringt ab Sommer deutliche Verteuerungen bei verschiedenen Gebühren und Preisen mit sich. Zudem müssen viele Menschen mit Kürzungen rechnen. Detaillierte Informationen dazu sind auf Finanz.at verfügbar.
⇢ Boni, Zuverdienst & Co.: Das wird jetzt für Arbeitslose gekürzt
Gebührenerhöhungen
Die e-card-Servicegebühr steigt ab Juli auf 25 Euro, was einem Plus von 11,20 Euro entspricht. Für einen neuen Reisepass werden künftig 112 Euro fällig – 36,10 Euro mehr als bisher. Der Führerschein verteuert sich um 29,50 Euro auf 90 Euro, während der Staatsbürgerschaftsantrag künftig 163 Euro kostet (plus 37,40 Euro).
Eine Namensänderung schlägt mit 567 Euro zu Buche, was einer massiven Erhöhung um 184,40 Euro entspricht. Gerichtseingaben werden um 100 Euro teurer und kosten dann 340 Euro.
Für Personalausweise müssen Bürger künftig 91 Euro bezahlen, was einer Steigerung von 29,50 Euro entspricht. Die Ausstellung eines Zulassungsscheins kostet bald 178 Euro – ein Plus von 58,20 Euro. Diese rückwirkende Valorisierung der Bundesgebühren soll zusätzliche Einnahmen für die Budgetsanierung generieren.
Laut Berechnungen der Bundesregierung wird die Anpassung der Gebühren dem Staat erhebliche Mehreinnahmen bescheren: Etwa 65 Millionen Euro im Jahr 2025 und rund 150 Millionen Euro in den Folgejahren. Insgesamt sollen durch die umfassenden Gebührenerhöhungen zusätzliche Einnahmen von 760 Millionen Euro generiert werden.
Wichtig für Verbraucher: Wer von den alten Tarifen profitieren möchte, sollte Anträge für neue Dokumente noch vor dem 1. Juli stellen. Das Antragsdatum ist entscheidend, nicht der Zeitpunkt der Ausstellung – so können pro Dokument bis zu 36 Euro gespart werden. Anträge können österreichweit bei jeder zuständigen Behörde gestellt werden, was besonders in Ballungsräumen mit langen Wartezeiten eine Erleichterung darstellt.
Weitere Maßnahmen
Der Preis für das Klimaticket wird bereits ab August von 1.095 auf 1.300 Euro angehoben. Eine weitere Preissteigerung um 100 Euro ist für 2026 geplant.
Zusätzlich zu den Preiserhöhungen fallen verschiedene Vergünstigungen weg. Dazu zählen die Umsatzsteuerbefreiung für PV-Anlagen, die Befreiung von der motorbezogenen Versicherungssteuer für Elektrofahrzeuge sowie das kostenlose Klimaticket für 18-Jährige.
Ab Juni 2025 verringert sich auch die Netto-Pension für Ruheständler. Die Krankenversicherungsbeiträge steigen von 5,1 auf 6,0 Prozent, was die Abgaben auf Pensionen erhöht und somit den ausgezahlten Nettobetrag reduziert. Finanz.at bietet vorab Berechnungen an, wie stark diese Erhöhung den Pensionsbezug schmälert. Der online verfügbare Pensionsrechner auf Finanz.at zeigt die künftige Höhe der Netto-Pension.
Die entsprechenden Beschlüsse sollen in der kommenden Plenarsitzung des Nationalrates gefasst werden.
Teile dieser Maßnahmen wurden bereits im Regierungsprogramm angekündigt und zuletzt in der Budgetrede des neuen SPÖ-Finanzministers Markus Marterbauer präsentiert, in der er die weiteren Schritte des Sparpakets zur Sanierung des Budgetdefizits offiziell vorstellte.
⇢ Stocker: „Die Budgetsanierung ist eine der wichtigsten Aufgaben“
Folge uns auf Social Media!