Ab Januar 2025 verbietet die Europäische Union quecksilberhaltige Amalgamfüllungen, was auch Österreichs Zahnärzte und die Österreichische Gesundheitskasse (ÖGK) vor Herausforderungen stellt. In den Verhandlungen zwischen der ÖGK und der Zahnärztekammer über alternative Füllmaterialien wurde bislang kein Konsens erzielt.
Um weiterhin die Versorgung der Patienten auf Kassenkosten zu gewährleisten, hat die ÖGK der Zahnärztekammer verbesserte Konditionen angeboten. Die Ärzteschaft hat dieses Angebot jedoch bislang abgelehnt. Konfliktpunkt ist die Materialwahl für Zahnfüllungen: Die Zahnärztekammer besteht auf Glasionomerzement als Kassenleistung, während die ÖGK Alkasit bevorzugt, das bereits erfolgreich in ihren Zahngesundheitszentren eingesetzt wird.
ÖGK-Obmann Andreas Huss zeigte sich entschlossen, eine Einigung zu finden. Er betonte, dass die derzeitigen zahnmedizinischen Kassenleistungen stark budgetorientiert kalkuliert seien und eine besondere Herausforderung darstellten.
Materialien im Fokus
Die Zahnärzte schlagen Glasionomerzement als Kassenmaterial vor. Die ÖGK sieht in Alkasit eine geeignete Alternative. Alkasit bietet eine einheitliche Farbgebung und gute Biegefestigkeit. Professor Andreas Schedle und ÖGK-Zahnmediziner Ewald Niefergall loben die Wirksamkeit von Alkasit. Beide setzen seit Jahren auf alternative Materialien.
Details zu den exakten neuen Tarifen blieben bislang unklar. Doch Huss merkte an, dass das Angebot der ÖGK im Vergleich zu den Tarifen in Deutschland und ähnlichen europäischen Ländern wie Finnland, Belgien oder Frankreich höher sei.
Gratis alternative Füllungen
Sollten keine einvernehmlichen Lösungen gefunden werden, müssten Patienten möglicherweise ihre Zahnfüllungen selbst zahlen. Sie könnten später 80 Prozent des noch festzulegenden Kassentarifs zurückerstattet bekommen. In den 61 Zahngesundheitszentren der ÖGK werden Alkasit-Füllungen weiterhin kostenlos angeboten.
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