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ÜBERRASCHENDER FUND

Arzt findet Munition in Nase von Teenager

(FOTOS: JAMA Network, 2021 American Medical Association, iStockphoto)

Jahrelang klagte ein 16-jähriger Amerikaner über eine ständig verstopfte Nase und einen „fauligen“ Geruch. Bei einem CT-Scan kam die Ursache dafür zum Vorschein: Eine Neun-Millimeter-Kugel, die in der Nase des Teenies eingewachsen war.

Ständig war seine Nase zu, sein Geruchssinn war nur eingeschränkt vorhanden und auch das Putzen brachte keine Erleichterung – Im Alter von 15 Jahren wurde es einem amerikanischen Teenager schließlich zu viel mit seiner täglichen, mysteriösen Last. Er suchte einen Arzt auf, der das Innere seiner Nase mit einem Endoskop untersuchte. Der Mediziner konnte dabei eine übermäßige Vergrößerung der Nasen­mu­schel­ feststellen, ein Zustand, der unter anderem durch Heuschnupfen oder Nasennebenhöhlenentzündungen verursacht werden kann. Der Teenie bekam einen Nasenspray und ein Antihistaminikum verschrieben. In etwa vier bis sechs Wochen sollte er noch einmal wiederkommen.

Neun-Millimeter-Kugel in der Nasenhöhle
Doch anstatt alsbald wieder zur Kontrolle zu gehen, schlug sich der junge Mann noch ein weiteres Jahr mit seinen Symptomen herum, wie das Fachjournal „Jama Otolaryngology – Head & Neck Surgery“ schrieb. Schließlich suchte er doch die Arztpraxis erneut auf, da seine Nase weiterhin verstopft blieb. Außerdem kam noch ein weiteres Problem hinzu: Jedes Mal, wenn er seine Nase putzte, um besser atmen zu können, tauchte plötzlich ein „übler Geruch“ auf, der „stechend und faulig“ war, wie der 16-Jährige sein Problem beschrieb.

„Der Patient berichtete, dass er nicht das Gefühl hatte, schlechten Atem zu haben, aber es war ihm peinlich, dass jedes Mal, wenn er sich die Nase putzte, dieser Geruch entstand“, so die Studienautoren des Fachjournals. Der 16-Jährige wurde erneut untersucht. Mithilfe eines CT-Scans entdeckten die Mediziner schließlich eine neun Millimeter große kugelförmige Struktur in der Nasenhöhle des Jugendlichen.

(FOTO: JAMA Network, 2021 American Medical Association)

Wie kommt die Kugel in die Nase?
Die Ärzte entfernten den Fremdkörper anschließend in einer Operation: Das mysteriöse Objekt, das von Gewebe überwachsen war, entpuppte sich als Metallkugelgeschoss, wie es in Luftgewehren verwendet wird. Doch wie kam diese Kugel in die Nase des Teenagers?

Ein Gespräch mit den Eltern sorgte für Aufklärung: Ihr Sohn habe sich im Alter von etwa acht oder neun Jahren mit einem Luftgewehr in die Nase geschossen, heißt es in der Fallstudie. Da dieser danach nicht über Symptome gesprochen habe, habe man damals keinen Grund dafür gesehen, einen Arzt zu konsultieren.

Einzigartiger Fall
Der Fund der Munition konnte nicht nur die im Laufe der Jahre aufgetretenen Verstopfungsgefühle erklären. Auch der „üble“ Geruch ließ sich nun erklären, sagte Dylan Z. Erwin vom University of Texas Health Science Center in San Antonio gegenüber Livescience.com: Fremdkörper in der Nase würden den natürlichen Ausfluss aus der Nase blockieren, „so dass es zu einer Ansammlung von Schleim, eingeatmeten Ablagerungen und Bakterien kommt.“ Dadurch könne es auch zu Infektionen im ganzen Körper, insbesondere im Kiefer oder den Augen und sogar zu Knochenabbau kommen. Im Fall des 16-Jährigen sei es jedoch nicht dazu gekommen.

Dies macht den Fall des jungen Amerikaners zu einem einzigartigen Fall, so die Studienautoren. Doch auch die Zeitspanne, in der dieser Fremdkörper in der Nase blieb, sei außergewöhnlich: Nasale Verletzungen durch Metallkugelgeschosse kämen zwar häufig bei Jugendlichen vor, allerdings sei es das erste Mal, dass eine solche so lange unbemerkt geblieben sei.

Es ist allerdings nicht der erste Fall, bei dem Mediziner Dinge aus Nasen entfernen mussten, die dort eigentlich nicht hingehören: So stießen sie darin etwa schon auf Marihuana, das dort 18 Jahre lang gesteckt hatte. Auch eine Münze musste schon heraus operiert werden.

Quellen und Links: