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GESCHICHTE

Balkan Stories: Der Frühling nach dem langen Winter

Regierung goss Öl ins Feuer

Die Regierung unter Ministerpräsidentin Ana Brnabić verhöhnte die Teilnehmer öffentlich.

Den wahrscheinlich kapitalen Fehler beging Brnabić, als sie behauptete, an den Demonstrationen vergangene Woche hätten nur ein paar hundert Menschen teilgenommen. Alle Fotos, die das Gegenteil belegen, seien manipuliert.

Sie selbst feixte auf einem Foto gemeinsam mit Serbiens Präsident Aleksandar Vučić und einem weiteren Minister – alle drei waren per Photoshop dreifach ins Bild kopiert worden, um den Vorwurf gegen die Opposition zu unterstreichen, diese hätte Fotos von den Demonstrationen manipuliert.

Das war zuviel für viele Menschen in Serbien. Sie sahen und sehen das auch als Verhöhnung der Opfer der Amokläufe, als einen Versuch, die alltgägliche Gewalt und die sozialen Probleme in Serbien wegzulachen.

Dazu die offensichtlichen Versuche der regimenahen Medien, die Proteste herunterzuspielen oder ganz zu verschweigen.

Was das Regime antreibt, derart massiv auf die Proteste zu reagieren, bleibt rätselhaft.

(Foto: Balkan Stories)

Unter dem Spruch „Serbien gegen Gewalt“ mag sich die ganze Opposition vereint haben – von Rechtsaußen über die grün-liberale Allianz Moramo und die linksliberale Demokratische Partei -, aber die offiziellen Forderungen von Opposition und Demonstranten waren und sind bescheiden.

Zwei regimenahen Privatsendern, die sich mit Gewaltverherrlichung und voyeuristischer Berichterstattung über die Amokläufe hervortaten, soll die Sendelizenz entzogen werden.

Im überwiegend regimenahen Medienbereich soll es sanfte Reformen wie einen Ehrenkodex für Journalist geben.

Der Innenminister und der Chef des Geheimdienstes sollen zurücktreten.

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