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Gewaltschutz

Bei Suspendierungen und Straftaten: Schulen erhalten eigenen Polizeikontakt

(FOTO: iStock/dolgachov/Spitzt-Foto/BKA/Florian Schrötter)
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In Zukunft werden österreichische Schulen eine engere Verbindung zur Polizei haben. Ein spezifisches Programm soll dafür sorgen, dass jeder Bildungseinrichtung ein bestimmter Polizeikontakt zur Seite gestellt wird, wie die Tageszeitung „Heute“ in ihrer Freitagsausgabe berichtet. Dieser Schritt wurde als Reaktion auf die steigenden Deliktszahlen an Schulen beschlossen, um den Gewaltschutz zu verbessern.

Gezielte Zusammenarbeit

Ein Sprecher von Bildungsminister Martin Polaschek erläuterte gegenüber der APA, dass es zwar auch zuvor schon verpflichtend war, gewisse Vorfälle zu melden, doch nun wird es für jede Schule eine bestimmte Ansprechperson bei der Polizei geben. Diese kann bei Bedarf auch direkt vor Ort in den Schulen intervenieren. Die Initiative, die in Zusammenarbeit mit dem Innenministerium ins Leben gerufen wurde, zielt darauf ab, die Beziehung zwischen lokalen Polizeidienststellen und Bildungseinrichtungen zu festigen. Alle Schultypen sind in das Programm eingebunden, und die Bildungsdirektionen wurden bereits über diese neuen Maßnahmen informiert.

Motto „Hinschauen statt wegschauen“

Das Projekt, das im nächsten Schuljahr anläuft, steht ganz im Zeichen des Gewaltschutzes. Minister Polaschek hat angekündigt, unter dem Motto „Hinschauen statt wegschauen“ einen Schwerpunkt auf diese Thematik zu legen. Die Fördermittel für Präventionsworkshops an Schulen werden um beachtliche 50 Prozent auf 2,1 Millionen Euro aufgestockt. Damit soll ein deutliches Zeichen gesetzt werden, dass der Sicherheit und dem Wohlbefinden der Schüler Höchstpriorität eingeräumt wird.

Steigende Deliktszahlen als Weckruf

Die Notwendigkeit eines verstärkten Fokus auf Gewaltschutz ergibt sich nicht zuletzt aus der besorgniserregenden Entwicklung der Deliktszahlen an Schulen. Besonders erschreckend ist die Situation in Wien, wo sich die Zahl der Straftaten in nur zwei Jahren nahezu verdoppelt hat – von 962 im Jahr 2021 auf 1.932 im Jahr 2023. Dieser Anstieg wird teilweise mit den Unterbrechungen während der Pandemie in Verbindung gebracht, zeigt aber unmissverständlich, wie dringend Handlungsbedarf besteht.