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DOBOJ

Bosnien: Krankenschwester verabreicht aus Versehen statt Corona- andere Impfung

Das Gesundheitszentrum in Doboj (FOTO: zVg.)

Ein fatales Versehen einer Krankenschwester aus Bosnien-Herzegowina sorgt nun für viel Gesprächsstoff im Land: Sie verabreichte Patienten aus Versehen eine Grippe- anstatt einer Corona-Impfdosis.

Vergangene Woche kam es in der bosnischen Stadt Doboj zu einem folgenschweren Versehen: Eine Krankenschwester mit langjähriger Berufserfahrung soll insgesamt acht Patienten anstatt des Corona-Impfstoffs Sinopharm eine Impfung für die saisonale Grippe namens Vaxigrip verabreicht haben. Die Frau solle ihren Fehler selbst bemerkt und umgehend ihren Vorgesetzen gemeldet haben.

Impfprozess umgehend gestoppt
Wie das bosnische Krankenhaus in einer Stellungnahme erklärte, hätten die Ärzte umgehen den Kontakt zu den betroffenen Personen aufgenommen: „Sie haben sie mit der Wirkung des Grippe-Impfstoffs vertraut gemacht und ihnen erklärt, dass seine Verabreichung keine Gefahr für ihre Gesundheit darstellt.“ Der Vorfall wurde den zuständigen Behörden gemeldet, die Mitarbeiterin vorerst suspendiert.

Zu dem Vorfall kam es vergangenen Freitag, als Bürger an einer Impfaktion Bosniens ohne vereinbarten Termin teilnahmen. Die acht Betroffenen konnten jedoch nicht ahnen, dass die Krankenschwester im Kühlschrank zu falschen Dosen greifen würde.

Impffortschritt in Bosnien sehr langsam
Im Vergleich zu den anderen Balkanländern geht der Impfprozess in Bosnien-Herzegowina nur sehr langsam voran. Derzeit schätzt man, dass nicht mehr als 10 Prozent der 3,5 Millionen Einwohner eine Corona-Impfung erhalten haben.

Der Grund für den schleppenden Impffortschritt dürfte die mangelhafte Koordination zwischen den Landesbehörden sowie den Behörden der beiden Entitäten (Föderation und Republika Srpska) sein, die für den Gesundheitssektor zuständig sind. Zudem funktioniert das System „Covax“, das die internationale Verteilung von Corona-Impfstoffen regeln sollte, nicht so gut, wie erhofft.