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FFP2 ODER TESTS

Corona-Maßnahmen: AHS-Lehrer wollen Schüler aus Klasse werfen dürfen

Symbolbild (FOTO: iStockphoto)

Tests, Masken, oder eben zurück ins Home-Schooling: Wenn es nach den AHS-Lehrern geht, sollen Schüler auch vom Präsenzunterricht ausgeschlossen werden können, wenn sie keine Corona-Maßnahmen befolgen wollen.

In einem offenen Brief fordern AHS-Lehrer zwei Dinge, sobald der Präsenzunterricht wieder beginnt: Zum einen sollen alle, die Unterricht vor Ort haben wollen, verpflichtend eine FFP2-Maske tragen – sowohl Lehrpersonen als auch Schüler. Zweitens: Schüler, die das nicht wollen, müssen sich stattdessen testen lassen. Und schlussendlich: Wer sich weigert, die eine oder andere Maßnahme umzusetzen, soll wieder nach Hause geschickt werden dürfen, sprich: Wieder zurück ins Distance-Learning wechseln müssen – so die Forderung der AHS-Gewerkschaft.  

Derzeit ist die FFP2-Maskenpflicht von der Regierung erst für Personen über 14 Jahren vorgesehen. Auch die Teilnahme an Massentests für Schüler oder Lehrer ist nach jetzigem Stand nicht verpflichtend, sondern freiwillig. Das will die AHS-Lehrergewerkschaft ändern. Den offenen Brief hat unter anderem auch deren Vorsitzender, Herbert Weiß, unterzeichnet:

„Wenn jemand die FFP2-Maske tragen will, muss er sich gar nicht extra testen lassen, nur wenn man statt einer FFP2-Maske einen Mund-Nasen-Schutz tragen will.“ In diesem Fall müssten wöchentliche Tests durchgeführt werden, so die Forderung. Solch eine Regelung sei auch für die Schüler vorstellbar. Dabei seien die Selbsttests, die sogenannten „Anterionasaltests“ völlig ausreichend, so Weiß. Sie sind ohnehin bereits an den Schulen verfügbar und können ohne Experten durchgeführt werden.  

Ausschluss vom Präsenzunterricht als Maßnahme
Die AHS-Lehrervertreter wollen also auch bei den Schülern eine klare Linie verfolgen: Entweder FFP2-Masken oder Tests – oder eben daheimbleiben. Im Fall der Fälle käme es also zum Ausschluss vom Präsenzunterricht. Das Recht auf Unterricht gebe es auch hier nach wie vor, nur eben kein Recht auf Präsenzunterricht. 

Die Belastung der Lehrer durch den (Schul.)Lockdown sei stark spürbar: „Je länger der Lockdown dauert, desto eher gehe den Menschen – egal ob Erwachsen oder Kinder – die Luft aus.“ Trotzdem macht Weiß deutlich: Die Freiheit des Einzelnen ende dort, wo er zur Gefahr für seine Mitmenschen werden: „Wir fordern, weder den Präsenzunterricht noch die Gesundheit anderer einer falsch verstandenen individuellen Freiheit zu opfern.“

Maskenpflicht für Unterstufe macht „keinen Sinn“
Martin Netzter, der Generalsekretär im Bildungsministerium, hält eine FFP2-Maskenpflicht in der Oberstufe für vorstell- und umsetzbar, doch für jüngere Kinder würde diese „keinen Sinn“ machen, so der Generalsekretär. Damit wäre auch die Forderung „entweder, oder“ hinfällig. Auch die Österreichische Gesellschaft für Kinder- und Jugendheilkunde erklärte, dass FFP2-Masken „in diesem Alter keinen Sinn machen“. 

Quellen und Links: