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RÜCKTRITT

Das letzte Statement von Nehammer: „Gebe keine Interviews mehr“

FOTO: BKA/Andy Wenzel
FOTO: BKA/Andy Wenzel

Noch-Bundeskanzler Karl Nehammer kündigt in seinem letzten Podcast seinen Rücktritt an. Er erklärt, warum die Koalitionsverhandlungen scheiterten und äußert sich klar zu Herbert Kickl.

Noch-Bundeskanzler Karl Nehammer hat am Montag in der vierten und letzten Folge seines Podcasts „Karl, wie geht’s“ seinen Rücktritt angekündigt. Der Rücktritt als Kanzler wird am Freitag erfolgen. „Der Rücktritt passiert am Freitag“, stellte Nehammer klar. Bereits am Sonntag war er als ÖVP-Chef zurückgetreten, und Christian Stocker übernahm interimistisch die Führung der Partei. Die Position des Bundeskanzlers bleibt vorerst vakant.

„Durfte Verantwortung tragen“

Im Podcast sprach Nehammer emotional über seine politische Laufbahn. „Seit meinem 14. Lebensjahr war ich dabei, habe gedient. Ich durfte Verantwortung tragen. Das war unheimlich ehrenvoll“, sagte er. Gleichzeitig zog er einen Schlussstrich: „Ich halte ein, was ich sage.“ Die von ihm angestrebte Dreier-Koalition mit SPÖ und NEOS sei gescheitert, weshalb er die Verantwortung übernehme.

„Kickl ist nicht gut für unser Land“

Nehammer sparte in seiner letzten Podcast-Folge nicht an Kritik. Besonders FPÖ-Chef Herbert Kickl nannte er erneut problematisch. „Kickl ist nicht gut für unser Land“, betonte er deutlich. Auch die Verhandlungen mit SPÖ und NEOS wurden thematisiert. „Bei Babler war nicht immer nachvollziehbar, was er wollte“, kritisierte Nehammer. Zudem warf er der SPÖ vor, mit „Retro-Konzepten“ wie Erbschafts- und Vermögenssteuern zu agieren.

Auf die Frage, warum er sich künftig nicht mehr öffentlich äußern wolle, antwortete Nehammer: „Ich will kein Balkon-Muppet sein.“ Er habe stets versucht, Verantwortung zu übernehmen, und wolle dies auch in seinem Abgang tun. „Es ist wichtig, wenn man etwas sagt, es auch zu tun“, so der Noch-Bundeskanzler.

Mit seinem Podcast, der nach nur vier Folgen endet, verabschiedet sich Nehammer von der politischen Bühne. Sein Nachfolger steht noch nicht fest, doch die Übergabe innerhalb der ÖVP ist bereits erfolgt.