Die Impfreaktionen auf die Covid-Vakzine reichen von Müdigkeit, Schmerzen bis hin zu Fieber. Paracetamol soll dagegen helfen. Virologin Redlberger-Fritz erklärt warum.
Seit Dezember wird in Österreich gegen das Coronavirus geimpft. Dabei ist auch immer wieder von sogenannten Impfreaktionen die Rede. Die häufigsten Reaktionen des Körpers auf die Impfungen von Biontech/Pfizer, Moderna und AstraZeneca sind Müdigkeit, Kopfschmerzen und Fieber. Von offizieller Stelle wird bei sehr starken Symptomen Paracetamol empfohlen. Auf der Seite der Ärztekammer Wien ist etwa zu lesen: „Eine unterstützende symptomatische Behandlung (Antipyretika, Antiphlogistika, z.B. mit Paracetamol) und/oder gegebenenfalls lokal mit kühlenden Umschlägen kann angedacht werden.“ Doch sind diese Impfreaktionen normal und wir stark sollten sie tatsächlich ausfallen? Virologin Monika Redlberger-Fritz von der MedUni Wien gibt antworten.
Ganz normale Immunantwort
Solche Impfreaktionen sind laut Redlberger-Fritz in aller Regel harmlos. Im Gegenteil würden sie sogar zeigen, dass das Immunsystem aktiviert wird: „Zeigt der Körper eine starke Reaktion, dann wurde das Immunsystem aktiviert und schüttet Botenstoffe aus. Sprich, das Immunsystem hat das Fremdantigen erkannt und beginnt mit der Abwehr. Das kann sich in Form von Müdigkeit, Schlappheit oder in grippeähnlichen Symptomen widerspiegeln“, erklärt die Virologin gegenüber „Heute“.
Ähnliche Impfreaktionen kenne man bereits von sogenannten Kinderimpfungen oder auch nach einem Meningokokken-B-Vakzin bei Erwachsenen.
Paracetamol danach – nicht davor!
Kommt es zu einer stärkeren Reaktion des Immunsystems auf die Corona-Impfung, sei die Einnahme von Paracetamol tatsächlich zu empfählen, bestätigt auch Redlberger-Fritz: „Sechs Stunden nach der Impfung ein Paracetamol und dann alle sechs Stunden für die nächsten 24 bis 48 Stunden – falls es notwendig ist.“
Prophylaktisch bereits vor der Impfung einen schmerzlindernden und fiebersenkenden Arzneistoff zu nehmen, halte die Virologin allerdings nicht für empfehlenswert.
Je jünger, desto heftiger
Redlberger-Fritz erklärt auch, dass es ganz klar sei, dass jüngere Menschen häufiger Impfreaktionen zeigen als ältere Personen. Der Grund: „Je besser das Immunsystem ist, desto mehr Botenstoffe werden ausgeschüttet und entsprechend heftiger ist die Reaktion, im Vergleich zu bereits älteren Immunsystemen.“
Übrigens habe man, so Redlberger-Fritz, bereits beobachtet, dass die Impfreaktionen beim AstraZeneca-Vakzin nach der ersten Impfung stärker ausfallen. Bei den Impfstoffen von Moderna und Biontech/Pfizer hingegen erst bei der zweiten Verabreichung.
Quellen und Links:
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