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Shrinkflation

Die schrumpfende Wahrheit: Supermarktprodukte und verborgene Preiserhöhungen in Supermärkten

Supermarkt Preise
(Foto: iStockphoto)

Ein stetig wachsender Trend in Supermärkten wirft Fragen auf: Die Qualität und Quantität von Produkten sinkt, während die Preise stabil bleiben oder sogar ansteigen. Dieses Phänomen, bekannt als Shrinkflation, lässt Verbraucherschutzorganisationen aufhorchen.

In den Regalen der Supermärkte hat sich eine trügerische Praxis eingeschlichen. Schokoriegel, die heimlich um einen Zentimeter geschrumpft sind, behalten ihre ursprüngliche Verpackungsgröße. Light-Versionen von Fruchtsäften, die mit Wasser verdünnt sind, behalten ihren vollen Preis. Ein Lachsaufstrich, dessen Fischanteil drastisch reduziert wurde, behält seine ursprüngliche Verpackungsaufschrift. Dieser Trend der Shrinkflation, der verdeckte Preiserhöhungen beinhaltet, lässt bei Verbraucherschützern die Alarmglocken läuten.

Frankreichs Antwort auf die Shrinkflation

Die französische Supermarktkette Carrefour hat einen Schritt zur Aufklärung dieser Praxis unternommen. Mogelpackungen werden nun mit großen orangefarbenen Aufklebern gekennzeichnet, die auf den reduzierten Inhalt hinweisen. Christian Drobits, SPÖ-Konsumentenschutzsprecher, lobt diesen Ansatz: „Frankreich reagiert damit auf die weit verbreitete Masche und arbeitet bereits an einem Gesetz, für das schon bald ein erster Text vorliegen wird. Unsere Bundesregierung sollte sich ein Beispiel nehmen und dem Vorbild folgen.“

Drobits hatte bereits vor einigen Monaten eine obligatorische Kennzeichnung für Mogelpackungen gefordert. Seine parlamentarischen Initiativen zur Überarbeitung des Preisauszeichnungsgesetzes, die eine klare und einheitliche Sicht- und Lesbarkeit des Preises pro Maßeinheit erfordern, wurden jedoch von den Regierungsparteien im Verbraucherschutzausschuss bisher aufgeschoben. „Beim Verhältnis von Füllmenge und Luftanteil darf Kunden nichts vorgegaukelt werden“, betont Drobits.

Mit Blick auf die nächste Ausschusssitzung plant Drobits einen erneuten Vorstoß. Er fordert von der Bundesregierung mehr Engagement zur Eindämmung der Teuerung: „Die Bundesregierung soll sich um die Eindämmung der Teuerung kümmern statt um Wiener Schnitzel und Bierkrügerl.“