Start Aktuelle Ausgabe
STARS

Dragana del Monaco: „Ich habe mich erst richtig gefunden, als ich Serbien verlassen habe.“

Dragana del Monaco (FOTO: zVg.)

PRIMADONNA. Musik macht sie seit ihrem fünften Lebensjahr und überall in der Welt hat sie die anspruchsvollsten Opernrollen gespielt. Aber abseits der Bühnenglamours ist sie eine Frau wie jede andere, und am stolzesten ist sie auf ihre Rolle als Mutter.

Die Primadonna der Belgrader Oper Dragana del Monaco, eine weltbekannte Mezzosopranistin, beeindruckt mit ihrer Stimme und ihrer Präsenz auf der Bühne, aber auch abseits davon. Sie strahlt Charisma aus, selbst, wenn man sie auf dem Markt trifft, den sie gerne aufsucht, denn Kochen ist für sie Entspannung. Am glücklichsten ist sie, wenn ihr Sohn Mario Pavle del Monaco, der das Zentrum ihrer Welt ist, aus Deutschland zu Besuch kommt. Mit KOSMO sprach sie nach einem glänzenden Konzert in Wien, wo sie mit der großen Pianistin Nataša Veljković auftrat.

KOSMO: Wie waren Ihre musikalischen Anfänge?
Dragana del Monaco: Mit fünf Jahren habe ich begonnen, Geige zu spielen, dann habe ich mich für Klavier angemeldet und wegen meiner Musikbesessenheit habe ich mit 14 Jahren, neben dem Unterricht in mehreren Fremdsprachen, auch angefangen, Sologesang zu lernen. Ich hatte keine größeren Ambitionen, denn in dieser Zeit hatte ich mehrere verschiedene Interessen. Aber die sind mit der Zeit in den Hintergrund gerückt und das Singen ist irgendwie ganz von selbst zur Berufung meines Lebens geworden. Daran hatte ich keinerlei Zweifel, denn alle meine anderen Interessen ließen sich mit dieser endgültigen Entscheidung vereinbaren. Eine gute Allgemeinbildung hat mir geholfen, in dem, was ich angestrebt habe, in mehrerer Hinsicht möglichst gut und beschlagen zu werden und als Opernsängerin und später als Primadonna nach Perfektion zu streben.

Dragana del Monaco war eine der besten Studentinnen und hat als einzige in ganz Jugoslawien ein Musik-Stipendium der italienischen Regierung bekommen. (FOTO: zVg.)

Ihre Ausbildung und Weiterbildungen waren ein bisschen ungewöhnlich.
Ich habe die Fakultät der musikalischen Kunst in Belgrad in der Klasse von Professor Zvonimir Krnetić abgeschlossen, in der ich eine der besten Studentinnen war. Ein Jahr später habe ich als einzige in ganz Jugoslawien ein Musik-Stipendium der italienischen Regierung bekommen. Ein Jahr habe ich zur Weiterbildung am Konservatorium Giuseppe Verdi in Mailand verbracht. Neben allen Vorteilen des Großstadtlebens hatte ich Gelegenheit, an der Mailänder Scala hervorragende Aufführungen, Sänger und Regisseure zu sehen, aber auch die italienische Sprache zu erlernen, die mir neben dem Russischen und Englischen und meinem soliden Deutsch in meiner Karriere sehr geholfen hat.

Auf der nächsten Seite geht´s weiter…

Vera Marjnaovic
Meine Berufung zur Journalistin entdeckte ich bereits als Sechzehnjährige während meiner Gymnasialzeit in Montenegro. Diesem Berufszweig bin ich seither treu geblieben. Nach meiner Ankunft in Wien widmete ich mich der Arbeit mit Mitgliedern der BKS-Gemeinschaft, wodurch ich tiefgreifende Einblicke in die Lebensgeschichten und sowohl die Triumphe als auch die Herausforderungen verschiedener Generationen gewann. Diese vielfältige Palette an Persönlichkeiten prägte meinen journalistischen Weg und festigte mein Engagement für soziale Themen.