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STREIKS ERWARTET

Drohender Streik: Sperren am Freitag und Samstag die Geschäfte zu?

SUPERMARKT
(FOTO: iStock/Михаил Руденко)

Österreich ist in diesen Tagen zu einem Streikland geworden, da es immer mehr Branchen gibt, in denen Beschäftigte aus Unzufriedenheit bei Verhandlungen über einen neuen Tarifvertrag, sprich Gehaltserhöhung, die Arbeit niederlegen, weil dem Land eine Rekordinflation bevorsteht.

So streikten gestern die Eisenbahner und forderten eine bessere Gehaltserhöhung als die von den Arbeitgebern angebotene. Handelsangestellte kündigen einen Streik an, daher könnten an diesem Wochenende viele Geschäfte, darunter auch große Ketten, geschlossen bleiben, und das in der Zeit, in der die Österreicher traditionell mit den Vorbereitungen für den Kauf von Weihnachtsgeschenken beginnen. Auch die Mitarbeiter des Telekommunikationsanbieters A1 kündigen einen Warnstreik an.

Der Arbeitgeber-Chefverhandler im Bahnbereich, Thomas Scheiber, forderte trotz des im Vergleich zu vielen anderen Wirtschaftszweigen guten Angebots einer Gehaltserhöhung von 8,44 Prozent einen Warnstreik, der alle Züge stoppte. Dagegen sagte Gewerkschaftschef Roman Hebenstreit, dass die Bahner monatlich 400 Euro mehr verlangen, während die Arbeitgeber nur 208 Euro bieten.

Bisher erzielten Beschäftigte in der Metallindustrie eine Gehaltserhöhung von 7,44 Prozent, im öffentlichen Dienst von 7,32 Prozent, in sozialen Einrichtungen von 8 Prozent und in der Keramikindustrie von 7,34 Prozent. Im Handwerk bieten Arbeitgeber zusätzlich zu 3 Prozent des Gehalts eine 5-prozentige Gehaltserhöhung als Einmalzahlung an. Arbeitgeber bieten Beschäftigten in Brauereien eine Steigerung von 6,5 Prozent, im IZ-Bereich 5,65 Prozent. In der Hygienebranche bieten die Arbeitgeber eine Steigerung von 7,3 Prozent.

Nach dem Bahnstreik könnte nun der nächste Streik bevorstehen. Sollte die für heute angesetzte Verhandlungsrunde zum Handelskollektivvertrag scheitern. Laut Gewerkschaft soll es diesen Freitag und Samstag im Handel verbreitet Demonstrationen geben. Sollte dies zustande kommen, so können alle Geschäfte schließen.

Arbeitgeber kritisieren, dass sich Österreich zunehmend von der bisherigen Sozialpartnerschaft verabschiede, auf der die Beziehungen zwischen Arbeitgebern und Gewerkschaften basierten, berichtet Tanjug.