Der Reumannplatz in Wien galt als krimineller Brennpunkt. Eine Waffenverbotszone brachte nun überraschend positive Ergebnisse.
Der Reumannplatz in Favoriten war über ein Jahr hinweg ein Hotspot für kriminelle Aktivitäten, insbesondere durch Messerstechereien zwischen jungen Männern verschiedener Herkunft. Um dieser Situation entgegenzuwirken, wurde im März 2024 eine Waffenverbotszone von der Polizei eingerichtet. Nach einem Jahr zeigt sich die Bilanz dieser Maßnahme als unerwartet positiv.
In diesem Zeitraum konnten insgesamt 146 gefährliche Objekte sichergestellt werden. Darunter befanden sich über 100 Messer sowie Pfeffersprays und Schlagringe. Hauptsächlich syrische und österreichische Staatsbürger führten diese Waffen mit sich. Die Motive dafür sind unterschiedlich und reichen von Selbstschutz bis hin zu allgemeiner Unsicherheit, wie Polizeisprecher Philipp Haßlinger erklärt.
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Polizeiliche Maßnahmen
Für die Polizei brachte die Waffenverbotszone eine deutliche Erleichterung. Bei konkreten Verdachtsmomenten können gezielte Personenkontrollen durchgeführt werden, was laut Haßlinger zu häufigeren Entdeckungen von Suchtmitteln führte, die zuvor unbemerkt blieben. Das Maßnahmenpaket am Reumannplatz ist umfassend und beinhaltet neben der Waffenverbotszone auch eine verstärkte Polizeipräsenz, Videoüberwachung und zivile Streifen. Diese Maßnahmen haben sich insbesondere bei der Bekämpfung von Raub und Gewaltkriminalität als wirksam erwiesen, wo ein signifikanter Rückgang zu verzeichnen ist.
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Die Polizei bewertet das Maßnahmenpaket als erfolgreich.
Zukünftige Herausforderungen
Trotz der positiven Ergebnisse gibt es Stimmen, die befürchten, dass sich die Gewalt in andere Bezirke verlagern könnte. Die Polizei ist jedoch vorbereitet und erstellt kontinuierlich Lagebilder für ganz Wien, um flexibel auf mögliche Verdrängungseffekte reagieren zu können. Die Waffenverbotszone am Reumannplatz bleibt bestehen und wurde bereits verlängert. Die Möglichkeit, ähnliche Schutzzonen an anderen Orten einzurichten, wird von der Polizei individuell geprüft.
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