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Brandstiftung

Erpressung: Teenie-Geldeintreiber-Bande in Wien vor Gericht (FOTO)

(FOTO: wikimedia/Vindobohann/iStock/shironosov)
(FOTO: wikimedia/Vindobohann/iStock/shironosov)

Eine Gruppe von zehn jungen Männern, darunter Teenager im Alter von 14 bis 21 Jahren, steht in Wien vor Gericht. Die Staatsanwaltschaft hat eine Anklage gegen die Bande, bestehend aus Tschetschenen und Syrern, eingebracht. Die Vorwürfe sind schwerwiegend: Versuchte Brandstiftung, schwere Erpressung und kriminelle Vereinigung.

Im September 2023 soll die Bande einen Handyshop in der Steinbauergasse in Meidling mit Molotowcocktails attackiert haben. Ziel war es, den indischen Betreiber des Geschäfts einzuschüchtern und Geld zu erpressen. Die Anklageschrift, die noch nicht rechtswirksam ist, umfasst mehr als 130 Seiten und wurde von der Behördenleiterin Martina Obenaus und der Mediensprecherin Nina Bussek vorgestellt.

Anklage

Die Angriffe begannen am 8. September 2023. Zunächst warfen die Angeklagten einen Molotowcocktail in das Geschäft. In der Folge überfielen sie das Geschäft und verwendeten Böller, um ihre Forderungen zu untermauern. Der Geschäftsmann sollte ihnen 25.000 Euro zahlen. Der Mann entschied sich jedoch, zur Polizei zu gehen.

(FOTO: LPD Wien)
(FOTO: LPD Wien)

Ermittlungen

Die Ermittlungen führten zur Verhaftung von sechs der mutmaßlichen Täter, die sich derzeit in Untersuchungshaft befinden. Unter den Hauptangeklagten sind ein zum Tatzeitpunkt 16-Jähriger und ein junger Erwachsener, vermutlich beides Tschetschenen. Der Ältere gestand teilweise, während der Jüngere die Aussage verweigert.

Zu den weiteren Vorwürfen gegen die Bande gehören der versuchte absichtlich schwere Körperverletzung, kriminelle Vereinigung und verbrecherisches Komplott. Es besteht auch der Verdacht des schweren Raubes, wobei Macheten und Messer als Tatwaffen verwendet wurden.

AK-47

Laut den ausgewerteten Chats besaß die Bande zwei AK-47-Sturmgewehre, von denen jedoch nur eines von der Polizei sichergestellt werden konnte. Der mutmaßliche Kopf der Bande, mittlerweile 17 Jahre alt, soll in Tschechien verbotene Kugelbomben gekauft und damit hantiert haben.

Ein Termin für die Verhandlung gegen die zehn Angeklagten steht noch aus. Die Verteidigung hat 14 Tage Zeit, um gegen die Anklage Beschwerde einzulegen. Sollte dies der Fall sein, müsste sich das Wiener Oberlandesgericht (OLG) mit dem Fall auseinandersetzen.

Sandra Plesser
Als zweites Kind jugoslawischer Gastarbeiter wurde Sandra in Wien geboren und studierte Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Während ihrer Tätigkeit als Redakteurin bei Advanced Photoshop, mokant und Der Standard baute sie mittels Weiterbildungen ihr Wissen im Bereich Social Media-, Content- und Veranstaltungsmanagement aus. Nach drei Jahren in der Eventorganisation widmet sie sich bei KOSMO wieder ihrer Passion: dem Journalismus.