„Putzen kann tödlich sein – zumindest für Männer“, so lautet das überraschende Ergebnis einer belgischen Studie. Die Wissenschaftler fanden tatsächlich einen erstaunlichen Zusammenhang zwischen der Gesundheit der Männer und dem Ausüben von Putztätigkeiten. Das Sterberisiko kann sogar erhöht sein.
Die belgische Forscherin Laura van den Boore analysierte über ein Jahrzehnt hinweg das Sterberisiko von männlichen und weiblichen Reinigungskräften. Insgesamt wurden die Sterbedaten von 200.000 Männern und 60.000 Frauen ausgewertet. Dabei zeigte sich, dass männliche Putzkräfte im Vergleich zu Berufsgruppen mit geringem Risiko, wie etwa Büroangestellten, ein um 45 Prozent erhöhtes Risiko haben, an den Folgen ihrer Arbeit zu sterben. Bei den Frauen liegt das Risiko lediglich um 16 Prozent höher. Auffällig war, dass vor allem Atemwegserkrankungen für die hohe Sterblichkeit verantwortlich waren. Die Vermutung liegt nahe, dass Putzmittel die Ursache sein könnten.
Laura van den Boore erklärt dazu: „Es kann gut sein, dass die Substanz der Putzmittel selbst gar kein Risiko darstellt, aber dass die Art und Weise, wie sie benutzt oder mit anderen Mitteln kombiniert werden, sie also falsch eingesetzt werden, eine Erklärung für das höhere Sterberisiko sein kann.“ Besonders anfällig sind die Reinigungskräfte für Lungenembolien und Lungenkrebs sowie für Herz- und Gefäßkrankheiten.
Risiko im privatem Bereich höher
Das Risiko scheint im privaten Bereich sogar noch höher zu sein. Hier sind sich die Menschen oft nicht bewusst, welche Sicherheitsmaßnahmen beim Umgang mit Putzmitteln erforderlich sind. Der Umgang mit Chemikalien ist hier weitaus unprofessioneller als im industriellen Sektor, wo Reinigungskräfte stärker auf die Risiken achten.
Es sollte daher vermieden werden, verschiedene Putzmittel miteinander zu kombinieren und immer Handschuhe oder eine Maske zu tragen. Wer etwa Essig mit Chlorreiniger mischt, kann gefährliches Chlorgas erzeugen. Die Forscher planen nun weitere Studien, um die Zusammenhänge noch genauer zu erläutern. Es bleibt also spannend, welche Erkenntnisse die Wissenschaft in Zukunft noch zum Thema Putzen liefern wird.
Folge uns auf Social Media!