Die renommierte US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht für den Verkauf der rezeptfreien Antibabypille Opill gegeben. Opill enthält ein Gestagen, aber kein Östrogen und bietet eine neue Option zur Verhütung ungewollter Schwangerschaften inmitten von Debatten über das Abtreibungsrecht in den USA.
Eine Welle der Veränderung durchströmt den Gesundheitssektor. Die renommierte US-Arzneimittelbehörde FDA gibt grünes Licht für die Verkaufsfreigabe der Antibabypille Opill, ein Produkt des globalen Pharmariesen Perrigo. Wie Patrizia Cavazzoni von der FDA verkündete, wird „dank der aktuell erteilten Zulassung eine rezeptfreie, täglich oral einzunehmende Verhütungsoption zur Verfügung gestellt, die Millionen von Menschen in den Vereinigten Staaten zugutekommt“.
Besonderheiten
Die Besonderheit von Opill besteht darin, dass es ein Gestagen, jedoch kein Östrogen enthält. Ursprünglich erhielt das Präparat auf Rezept im Jahr 1973 seine Zulassung durch den damaligen Hersteller HRA Pharma. Jetzt können Frauen ohne ein ärztliches Rezept auf dieses Verhütungsmittel zugreifen.
Die FDA teilte weiterhin mit, dass fast die Hälfte der mehr als sechs Millionen Schwangerschaften, die jährlich in den USA verzeichnet werden, ungewollt seien. Das Angebot einer rezeptfreien Verhütungspille könnte somit einen signifikanten Beitrag zur Reduzierung der Anzahl ungewollter Schwangerschaften mit potenziell negativen Folgen leisten.
Debatten über Abtreibungsrecht
Die Entscheidung der FDA fällt in eine Zeit der umfangreichen Debatten um das Abtreibungsrecht in den USA. Es ist zu beachten, dass das höchste Gericht des Landes im letzten Jahr das landesweit geltende Grundrecht auf Schwangerschaftsabbrüche zurückgezogen hat. Dies führte zu erheblichen Einschränkungen und in vielen Fällen sogar zu einem generellen Verbot von Abtreibungen in mehreren konservativen Bundesstaaten. Als ein Beispiel dafür verabschiedete das Parlament von Iowa erst kürzlich ein Gesetz, welches Schwangerschaftsabbrüche nach der sechsten Woche verbietet.
Pille in Österreich
Trotz der Erleichterung durch die rezeptfreie Antibabypille in den USA, bleibt diese Form der Verhütung in vielen anderen Ländern, darunter Österreich, rezeptpflichtig. Andererseits gibt es Länder wie Brasilien, Griechenland, Mexiko und Portugal, in denen Verhütungspillen bereits ohne Rezept erhältlich sind.
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Als Zusicherung ihrer Sicherheit und Wirksamkeit betonte Cavazzoni, dass Opill bei korrekter Anwendung „sicher“ und „wirkungsvoller als die bisher verfügbaren rezeptfreien Verhütungsmethoden“ ist.
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