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EMA-STUDIE

EU verbietet Arzneimittel mit Pholcodin: Das sind die häufigsten Handelsnamen

Sirup
FOTO: (iStock/artJazz/Octavian Lazar)

Medikamente und Hustensäfte zur Behandlung von trockenem Husten, die den Wirkstoff Pholcodin enthalten, sollen EU-weit verboten werden, so die Europäische Arzneimittelbehörde (EMA) in einer Mitteilung.

Die Agentur kam nämlich zu der Einschätzung, dass pholcodinhältige Mittel bei einer allgemeinen Anästhesie eine schwere allergische Reaktion auslösen und das Risiko von lebensbedrohlichen Situationen bis hin zum Tod erhöhen könnten, heißt es vonseiten der Arzneimittelbehörde.

Der EMA-Ausschuss für Arzneimittelsicherheit (PRAC) habe alle verfügbaren Nachweise und Studienergebnisse, Sicherheitsdaten nach der Zulassung und Informationen von Gesundheitsdienstleistern analysiert, da es jedoch nicht möglich war, wirksame Maßnahmen zur Minimierung des Risikos zu finden oder eine abschließende Nutzen-Risiko-Einschätzung durchzuführen, werden alle pholcodinhältigen Mittel in der EU vom Markt genommen und in Zukunft weder mit noch ohne Rezept verfügbar sein.

Wie die Nachrichtenagentur Tanjug berichtet, empfiehlt die EMA allen Ärzten, passende Behandlungsalternativen zu suchen und appelliert an Patienten, pholcodinhältige Arzneimittel nicht mehr einzunehmen.

Pholcodinhältige Arzneimittel werden übrigens seit den 1950er Jahren in Hustensäften eingesetzt und sind derzeit in mehreren EU-Mitgliedsländern unter den Handelsmarken Dimetane, Biocaliptol und Broncalene erhältlich. Die EMA will eine neue Nutzen-Risiko-Analyse für diese Arzneimittel vornehmen.