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MORDVERDACHT

Ex-Partner unter Verdacht: Frau in Wohnung tot aufgefunden

POLIZEI_WIEN
(FOTO: iStock/Spitzt-Foto)

Am Donnerstag wurde eine Frau tot in ihrer Wohnung in Hohentauern im Bezirk Murtal gefunden. „Am späten Abend war klar, dass die Frau ermordet wurde. Ihr früherer Lebenspartner steht unter dringendem Tatverdacht“, so die Polizei in einer Erklärung.

Der Einsatz begann mit einem Verkehrsunfall. Polizisten der Polizeiinspektion Rottenmann wurden am Donnerstag gegen 8 Uhr zu einem Unfall auf der B113 zwischen Trieben und Rottenmann im Bezirk Liezen gerufen. Ein Mann war in seinem Auto eingeklemmt, berichtet die Polizei. Der Mann wurde aus dem Auto befreit und mit einem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht. Aufgrund der Spurenlage am Unfallort scheint es sich laut Polizei um einen Selbstmordversuch gehandelt zu haben.

Um die Identität des Fahrers zu klären, wurde eine Abfrage des Fahrzeugkennzeichens durchgeführt. Daraufhin wurde die Besitzerin des Fahrzeugs benachrichtigt. Wie die Polizei berichtet, handelte es sich bei der Fahrzeughalterin um die Mutter der ermordeten Frau. Sie und ihr Partner begaben sich nach der Benachrichtigung durch die Polizei sofort in die Wohnung ihrer Tochter, wo sie die tote Frau erst am Mittag auf der Couch auffanden.

Die vor Ort anwesenden Polizeibeamten stellten einen bedenklichen Todesfall fest, und die Mordermittler begaben sich sofort zum Tatort, so die Polizei. Nach Ermittlungen konnte als Todesursache des gewaltsamen Todes durch Ersticken festgestellt werden.

Nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen scheint eine Verbindung zwischen dem Tod der Frau und dem schweren Verkehrsunfall ihres Ex-Partners zu bestehen. Das Paar hatte sich kürzlich getrennt. Der Mann konnte bisher nicht verhört werden. Er befindet sich auf der Intensivstation in LKH Graz.

Die Staatsanwaltschaft Leoben ordnete die Sicherstellung des Unfallwracks und die Fortführung der Ermittlungen zum Tatverdacht des Mordes an. Diese Untersuchungen dauern an.

Bei dem Verbrechen könnte es sich um den zehnten mutmaßlichen Femizid des Jahres handeln, der von Ex-Partnern, Familienmitgliedern oder Personen, die dem Opfer nahestehen, begangen wurde.

Gewalttätige Handlungen von Männern gegen Frauen kommen in allen sozialen Schichten, Nationalitäten, Familienverhältnissen und Berufsgruppen vor. Morde an Frauen können auch als Femizide bezeichnet werden. Dieser Begriff soll ausdrücken, dass hinter diesen Morden oft nicht nur individuelle, sondern auch gesamtgesellschaftliche Probleme wie die Abwertung von Frauen und patriarchale Rollenbilder stecken.

Hilfe für Gewaltopfer gibt es hier:

Frauenhelpline (Mo-So, 0-24 Uhr, kostenlos), 0800 / 222 555

Männernotruf: (Mo-So, 0-24 Uhr, kostenlos), 0800 / 246 247