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200 MIO. EURO

Familienbeihilfe erneut aufgestockt: Wer hat Anspruch?

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(FOTO: iStock)

Aufgrund der anhaltend angespannten Wirtschaftslage, die insbesondere auch Familien betrifft, hat die Bundesregierung eine Aufstockung der Mittel beschlossen.

200 Millionen Euro sollen insgesamt bis Ende Juni 2021 bereitgestellt werden. Die zuständigen Minister – ÖVP-Familienministerin Susanne Raab und der grüne Sozialminister Rudolf Anschober – kündigten eine Aufstockung um 50 Millionen Euro an. Familien, die zwischen März 2020 und Februar 2021 zumindest einen Monat lang Anspruch auf Familienbeihilfe hatten, haben automatisch Anspruch bis März 2021.

Durchschnittlich 1.300 Euro pro Familie
Der Familienhärtefonds ist für all jene Familien gedacht, in denen mindestens ein Elternteil durch die Coronakrise den Arbeitsplatz verloren hat oder aufgrund der Pandemie in Kurzarbeit ist. Bis dato wurden laut Familienministerium 120 Millionen Euro an 90.000 Familien ausbezahlt.

Durchschnittlich erhielt eine Familie 1.300 Euro aus dem Familienhärtefonds. Neu ist seit Jahresbeginn: Jede Familie kann einen Antrag im Familienhärtefonds stellen, wenn sie zum Zeitpunkt der Antragstellung Familienbeihilfe bezogen hat. Bisher musste man für einen Anspruch mit Stichtag 28. Februar 2020 Familienbeihilfe bezogen haben.

Leistungsnachweis muss nicht erbracht werden
Ebenfalls neu: Die Regelung der Familienbeihilfe. Im Corona-Jahr 2020 musste Jugendliche, die in Schulung waren oder studiert haben, keinen Leistungsnachweis erbringen, um die Familienbeihilfe zu erhalten. Diese Frist wäre jedoch am 31. März 2021 ausgelaufen. Doch nun muss man auch darüber hinaus keinen Leistungsnachweis erbringen. Sprich: Die Familienbeihilfe muss nicht zurückgezahlt werden.

Zusätzlich haben alle Familien, die zwischen März 2020 und Februar 2021 zumindest einen Monat lang Anspruch auf Familienbeihilfe hatten, automatisch Anspruch bis März 2021. Für diesen Zeitraum muss ebenfalls keine Familienbeihilfe zurückgezahlt werden. „Niemand muss seine Familienbeihilfe zurückzahlen“, sagt Familienministerin Susanne Raab. Insgesamt profitieren von dieser Sonder-Familienbeihilfe laut Familienministerium rund 80.000 Kinder. Budgetvolumen: 100 Millionen Euro.

„Niemand muss seine Familienbeihilfe zurückzahlen“

Familienministerin Susanne Raab

Mehr Geld für Mindestsicherungsbezieher
Auch Familienmit Mindestsicherungsbezug sollen mehr Unterstützung vom Staat erhalten. Insgesamt 26 Millionen Euro werden dafür bereitgestellt. Mindestsicherungsbezieher bekommen 200 Euro pro Kind. Diese werde automatisch von den Ländern ausbezahlt. Ein Risiko der Verpfändung werde es nicht geben, so Gesundheitsminister Rudolf Anschober bei der Pressekonferenz.

900 Euro bekommt eine alleinerziehende Mindestsicherungsbezieherin mit zwei Kindern, rechnet Anschober exemplarisch vor. Zudem werde es zwei Sonderprojekte für Covid-bedingte Armut geben.

Quellen und Links: