Das Jahr 2023 hat eine beunruhigende Statistik zu Frauenmorden in Österreich und auf dem Balkan hervorgebracht. Bis zum 11. Dezember wurden in Österreich 26 Frauenmorde und 48 Mordversuche registriert. Im August wurde sogar ein Frauenmord in Bosnien und Herzegowina live über Instagram übertragen.
In Österreich ist fast jede dritte Frau ab 15 Jahren Opfer von körperlicher und/oder sexualisierter Gewalt. Sowohl innerhalb als auch außerhalb von intimen Beziehungen. Die Statistiken aus dem Jahr 2021 zeigen, dass dies fast 35 Prozent der weiblichen Bevölkerung betrifft. Im Jahr 2022 wurden laut polizeilicher Kriminalstatistik 29 Frauen ermordet, meist von ihren (Ex-)Partnern oder Familienmitgliedern. Im Jahr 2023 wurden bis zum 24. November bereits 28 Frauen ermordet, davon mutmaßlich 26 Femizide, sowie 41 Mordversuche beziehungsweise schwere Gewaltakte gegen Frauen. Monatlich werden mittlerweile etwa drei Frauen ermordet. Im Jahr 2018 führte Österreich die EU-Statistik über Frauenmorde an.
Statistiken vom Balkan
Das Büro der Vereinten Nationen für Drogen- und Verbrechensbekämpfung (UNODC) berichtet, dass in Europa die subregionalen Trends auf unterschiedliche nationale Trends in den bevölkerungsreicheren Ländern zurückzuführen sind.
Bis Ende November 2023 wurden in Serbien bereits 26 Femizide registriert. Diese besorgniserregenden Zahlen spiegeln jedoch ein breiteres Problem wider, da die genaue Datenerfassung nicht nur in Serbien, sondern auch in anderen Balkanländern wie Albanien, Bosnien und Herzegowina, Nordmazedonien und Montenegro lückenhaft ist.
Globale Femizide
Die weltweite Kampagne „16 Tage Aktivismus gegen Gewalt an Frauen“ hat darauf aufmerksam gemacht, dass Frauenmorde ein ernstes globales Problem ist. Die tragischen Ereignisse in Skopje und Priština während dieser Kampagne haben gezeigt, dass der Schutz von Frauen vor Gewalt eine dringende Notwendigkeit ist.
24. Femizid: alle zwei Wochen wird eine Frau in Österreich ermordet
Die Situation von Frauenmorden in Österreich und auf dem Balkan ist alarmierend. Es ist dringend erforderlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu stärken. Auch die Umsetzung und der Schutz der Opfer muss verbessert werden. Die gemeinsame Anstrengung von Regierungen, NGOs und der Gesellschaft ist entscheidend, um das Bewusstsein zu schärfen und konkrete Maßnahmen zur Prävention von Frauenmorden zu ergreifen.
Hilfe bei Gewalt in der Partnerschaft
Frauenhelpline: 0800 222 555
SMS Polizei: 0800 133 133 (auch Notruf für Gehörlose)
Frauenhäuser in jedem Bundesland: hier klicken!
Quellen: amnesty.at, unodc.org, statistik.at, Prävalenzstudie statistik.at, aoef.at, womenngo.org.rs
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