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ZUM RÜCKTRITT AUFGEFORDERT

FP-Gemeinderat mit kroatischen Wurzeln huldigt Ustascha-Regime (FOTOS)

(FOTO: Screenshots/FPÖ Fails)

Alen Ćorković, Gemeinderat der Freiheitlichen in Stockerau wurde von der „Jungen Generation Korneuburg“ aufgefordert zurückzutreten.

Dem 28-jährigen FPÖ-Politiker wird vorgeworfen, dem faschistischen Ustascha Regime zu huldigen, dessen Ideologie sich stark am italienischen Faschismus und dem Nationalsozialismus orientierte. Der Geheimbund der Ustascha unter Ante Pavelić wurde später zur Staatspartei im Unabhängigen Staat Kroatien, einem Vasallenstaat des Dritten Reiches.

Die Facebook-Gruppen „Serben gegen Rechts“ und „FPÖ Fails“ trugen in Berichten diverse Fotos und Beiträge auf diesem Social Media zusammen, auf welchen der gebürtige Kroate Ćorković mit Symbolen des Ustascha-Regimes zu sehen ist. „Ein Gemeinderat, der ungeniert und öffentlich mit der Fahne einer faschistischen Bewegung prahlt, hat in der Politik nichts verloren, hier wird eine rote Linie übertreten“, so Patricia Katsulis, Vorsitzende der Jungen Generation Korneuburg.

„Za dom spremni“ und Pavelić-Ohrstecker
Unter anderem veröffentlichten die beiden Facebook-Gruppen Fotos von Ćorković, auf welchen er mit dem Ustascha-Wappen, welches im Vergleich zum heutigen kroatischen Wappen mit einem weißen Quadrat beginnt, einem Ohrstecker mit Portrait von Ante Pavelić und anderen Symbolen der fachistischen kroatischen Bewegung zu sehen ist.

Zudem postete „FPÖ Fails“ diverse Facebook-Screenshots, auf welchen zu sehen ist, wie der FPÖ-Gemeinderat den verbotenenen Ustascha-Gruß „Za dom spremni“ schreibt, oder diesen Gruß befürwortet. Zur Erinnerung: mit 1. März 2019 wurden 13 weitere extremistische Symbole in das österreichische Verbotsgesetz aufgenommen. (KOSMO berichtete) Darunter befindet sich auch Ustascha-Symbole.

„Ich bin ursprünglich aus Kroatien und dort vor dem Bürgerkrieg geflohen.“
Mit diesen Worten beginnt die Ćorkovićs Vorstellung auf der Seite der FPÖ Stockerau, ergänzt mit den Worten: „Ich weiß was Friede und Sicherheit wert ist und bin dankbar in Österreich leben zu dürfen.“

Genau diese Beschreibung ist den beiden Facebook-Gruppen ein großer Dorn im Auge. So schreibt unter anderem FPÖ-Fails:Ein scheinbar bestens integrierter junger Mann aus dem Ausland, sein Deutsch ist nicht ganz perfekt, aber weit besser, als das vieler seiner einheimischen Parteikollegen. Doch neben der Mitgliedschaft in einer rechtsextremen und ausländerfeindlichen Partei, gibt es noch einen Haken. Einen gewaltigen Haken eigentlich: Er ist glühender Fan des faschistischen, kroatischen Ustascha-Regimes“

„Fotos gelöscht, um Missverständnisse zu vermeiden“
Der FP-Gemeinderat wies alle Vorwürfe zurück und denke laut NÖN nicht an einen Rücktritt. Ćorković hat indes die umstrittenen Fotos gelöscht. Gegenüber der NÖN tat er dies, um Missverständnisse zu vermeiden und fügte hinzu: „Ich habe in meiner Jugend mit heimatbewussten Bewegungen Kroatiens sympathisiert, darüber hinaus nichts Illegales gemacht und gepostet.“

Ebenso betonte der FP-Gemeinderat, dass er sich das Posten der kroatischen und österreichischen Flaggen nicht verbieten lasse. Auch sein Parteikollege Herbert Pohl sieht in den Fotos keinen Anlass für Konsequenzen: „Die Postings sind mehrere Jahre alt und wurden noch vor der Gesetzesänderung gepostet.“ Pohl verurteilte zudem die Morddrohungen gegen Ćorković auf der Facebook-Seite „Serben gegen Rechts“: „Diese Hetzjagd gegen die FPÖ geht zu weit!“

Die angesprochenen Bilder von Ćorković findet ihr auf den nächsten Seiten!