Ohne das Wissen der Frauen hat ein niederländischer Gynäkologe aus Zwolle seine Patientinnen mit seinem eigenen Sperma befruchtet.
Dr. Jan Wildschut war Spezialist für künstliche Befruchtungen mit Spendersperma am Isala-Krankenhaus in Zwolle, etwa 100 Kilometer östlich von Amsterdam. Zwischen 1981 und 1993 erfüllte er etlichen Frauen ihren langersehnten Kinderwunsch… Doch sicherlich nicht SO, wie sich die Frauen das vorgestellt haben. Der Arzt nutzte schamlos aus, dass zu der damaligen Zeit die meisten Spender anonym waren und setzte sein eigenes Sperma für die Behandlungen ein. Auch wenn der Fall bereits einige Jahre zurückliegt, wurde erst kürzlich das Ausmaß dieses Skandales bekannt!
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Sperma-Skandal durch Zufall aufgedeckt
Den Stein ins Rollen gebracht hatten einige Nachkommen des Frauenarztes, die aus den Befruchtungen entstanden sind und etwas über ihre Herkunft herausfinden wollten. Sie begannen vor einigen Jahren – unabhängig voneinander – die Suche nach ihrem biologischen Vater. Ihre DNA-Proben stimmten mit denen von anderen Suchenden überein – und schließlich auch mit der DNA-Probe einer Cousine des Arztes. Eine der Mütter, die sich damals künstlich befruchten ließ, erkannte sofort den Namen: Es war der ihres damaligen Frauenarztes.
Mindestens 47 Kinder gezeugt
Vor rund zwei Jahren machte das Krankenhaus in der Region Zwolle den Fall öffentlich. Damals ging man von 17 gezeugten Kindern aus. Doch schon damals kann nicht ausgeschlossen werden, dass der Mediziner nicht noch weitere Kinder gezeugt hat. Nun veröffentlichte die niederländische Tageszeitung „AD“ vor wenigen Tagen, dass weitere DNA-Untersuchungen ergeben hätten, dass Wildschut mindestens 47 Nachkommen hat.
Doch selbst jetzt ist es immer noch möglich, dass es weitere Kinder des Arztes gibt. Daher forderte das Krankenhaus nun alle ehemaligen Patientinnen von Dr. Wildschut per Zeitungsanzeige auf, sich zu melden. Es könne nämlich sein, dass sich biologische Kinder von Wildschut in der kleinen Region Zwolle begegnen und unwissentlich eine Beziehung miteinander eingehen.
Rechtliche Konsequenzen wird es in diesem Fall übrigens wohl eher nicht geben. Denn zum einen sind mögliche Vergehen bereits verjährt und zum anderen ist der verantwortliche Gynäkologe bereits verstorben.
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