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KLAGE

Geburtsfehler: Eltern fordern knapp halbe Million Euro vom Krankenhaus

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(FOTO: iStock/smrm1977)

Vinzent kam am 8. Dezember 2016 zur Welt und hat seitdem mit schweren Behinderungen zu kämpfen. Er leidet unter einer mäßigen Hörbehinderung und ist fast blind. Zudem hat er eine Tetraspastik, was bedeutet, dass alle seine vier Gliedmaßen gelähmt sind. Der Grund dafür ist ein Sauerstoffmangel bei seiner Geburt, der schwere Hirnschäden verursacht hat.

Das Personal eines staatlichen Krankenhauses in Österreich wird für die Behinderungen von Vinzent verantwortlich gemacht. Seine Eltern haben das Krankenhaus verklagt und der Prozess läuft noch. Angelika S. hatte während ihrer Schwangerschaft keine Probleme. Am 8. Dezember hatte sie eine vorzeitige Öffnung der Fruchtblase und kam in ein regionales Krankenhaus. Sie hatte hohes Fieber und bekam Antibiotika. Aber es wurde keine mikrobiologische Untersuchung durchgeführt, was bis heute nicht verständlich ist.

Angelika S. wollte von Anfang an einen Kaiserschnitt, aber das Krankenhaus lehnte ab. Sie wurde an einen Wehenschreiber angeschlossen und hatte unregelmäßige Wehen. Der Arzt schaute sich den Wehenschreiber erst am Abend an und entschied sich dann für einen Kaiserschnitt. Als Vinzent geboren wurde, gab es kein Babygeschrei und er musste reanimiert werden.

Gutachten

Ein Gutachten hat ergeben, dass das Spital keine Schuld an Vinzents schwerer Behinderung trägt. Dennoch haben seine Eltern 2019 eine Klage gegen das Krankenhaus und dessen Versicherung eingereicht. Sie fordern 535.000 Euro sowie die Feststellung der Verantwortlichkeit für alle zukünftigen Folgen und Schäden. Es wurden auch vier weitere private Gutachten in Auftrag gegeben, die alle bestätigten, dass das Krankenhauspersonal wegen grober Fahrlässigkeit angeklagt werden sollte. Ein Gutachter stellte fest, dass der Wehenschreiber von 17.19 Uhr bis 19.45 Uhr „klar pathologisch“ war und dass zwischen 20.17 Uhr und 22.45 Uhr der Wehenschreiber sehr pathologisch war.

Experten sagen, dass wenn das Kind früher geholt worden wäre, hätte es nur geringe oder gar keine Schäden erlitten. Die Gerichtsverfahren dauern seit 2019 an. Die Versicherung Uniqua bestreitet jegliche Schuld des Krankenhauses und ist angeblich bereit, bis zum Obersten Gerichtshof zu gehen. Die Eltern geben nicht auf und die Pflege des kleinen Vinzent ist manchmal sehr teuer, berichtet Heute.