In der griechischen Hauptstadt protestierten Zehntausende Menschen gegen ein Abkommen mit Mazedonien, das den jahrzehntelangen Namenstreit beenden soll.
Seit mehr als 25 Jahre sorgt der Streit um den Namen des Balkanstaats für Blockaden hinsichtlich eines EU- und Nato-Beitritts. Hauptverantwortlich dafür war Griechenland, da auch eine nördliche griechische Provinz den Namen Mazedonien trägt. Der Nachbarstaat fürchtete territoriale Ansprüche und stellte sich daher nicht selten gegen die ehemalige jugoslawische Republik.
Namensänderung in Mazedonien durch
Im vergangenen Juni kam es schlussendlich zu einem historischen Deal zwischen Mazedonien und Griechenland (KOSMO berichtete), der diese Fehde nun endlich beenden sollte.
Bei einer Abstimmung im Sobranie wurde vor rund einer Woche die notwendige Zweidrittelmehrheit für eine Namensänderung des Landes in Republik Nord-Mazedonien erreicht. „Es ist eine historische und patriotische Entscheidung. Wir könnten die Generation sein, die eine mutige Entscheidung getroffen hat“, so der mazedonische Regierungschef Zoran Zaev im Vorfeld. Mit der Entscheidung des mazedonischen Parlaments ist der Namens-Deal allerdings noch nicht unter Dach und Fach (KOSMO berichtete), da die Entscheidung von griechischer Seite aus ebenfalls ratifiziert werden muss.
Ausschreitungen durch Rechte in Athen
Gestern versammelten sich aus diesem Grund Zehntausende Griechen am Syntagma-Platz im Athen, um gegen einen Kompromiss mit Mazedonien zu protestieren. Neben tausenden griechischen Flaggen, trugen die Demonstranten auch Transparente, die einen Volksentscheid über den neuen Landesnamen des Nachbarstaates fordern.
Die griechische Polizei war mit 2.000 Beamten, Drohnen und Hubschraubern vor Ort, um für Sicherheit zu sorgen. Die Situation eskalierte jedoch bei der Kundgebung, als rund 30 vermummte Personen mit Gegenständen um sich warfen und die Absperrung zum Parlament zu durchbrechen. Die Polizei setzte daraufhin Tränengas ein. 25 Polizisten und zwei Demonstranten wurden laut Regierung und Rettungskräften verletzt.
Hauptveranstalter der Demonstration war das „Kampfkomitee für Mazedoniens Griechentum“, wobei auch die extrem rechte Partei „Goldene Morgenröte“ (Chryssi Avghi), sowie die griechisch-orthodoxe Kirche die Bevölkerung aufrief, sich am Protest zu beteiligen.
Fotos und Videos von den Auschreitungen findet ihr auf der zweiten Seite!
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