Der jüdisch-amerikanische Psychologe George Weinberg hat Homophobie schon in den 1960er Jahren als Störung im Gehirn bezeichnet.
Heute, am Internationalen Tag gegen Homo-, Bi-, Inter- und Transphobie, feiern wir die menschliche Vielfalt. Doch trotzdem gibt es immer noch Personen, die nicht mitfeiern wollen.
Ja auch im Jahr 2022 findet man Menschen, deren Aufgabe es zu sein scheint, andere über deren Sexualität zu belehren. Mit dem Begriff homophob werden nun solche Personen beschrieben, deren Verhalten sich in sozialer Aversion oder gar Aggressionen gegenüber Mitgliedern der LGBTQ-Community widerspiegelt.
Hier stellt sich die Frage, welche Gründe es haben könnte, homophob zu sein. So wie die Fragen an Schwule und Lesben früher klangen, klingen sie heute, wenn man sie einer homophoben Person stellt: Bist du so geboren? Wurdest du in deiner Kindheit sexuell Missbraucht? Kannst du dich nicht entscheiden anders zu sein?
Die Biologie hinter dem Klischee
Beäugt man diverse Film- und Serienklischees, gibt es auch zahlreiche Personen, die einfach ihre eigene Sexualität ignorieren. So entstand wohl auch das Klischee des aufgepumpten Bodybuilders, der den Aggressor für Homosexuelle spielen muss… in Tanktop… und Hotpans.
Aus welchen Gründen auch immer ein Mensch seine eigene Sexualität scheinbar vernachlässigt, sei dahingestellt. Einen Umweg über die Homophobie zu gehen ist allerdings wohl auch keine auszureichende Lösung. Aus biologischer Sicht allerdings unumgänglich.
Homophobie als Störung im Gehirn
Um zu verstehen, weshalb sich überhaupt ein beispielsweise homophober Mensch um das Sexualleben anderer Menschen kümmert, muss man wohl einen Blick in die Psychologie werfen. Sowohl die Entwicklungspsychologie als auch die Alltagspsychologie werden hier zu Rate gezogen. Von falscher Erziehung über die gestörte soziale Umgebung bis hin zu Engstirnigkeit und fehlender Intelligenz wird jeder Grund herangezogen, um das Verhalten homophober Menschen zu entschuldigen.
Der jüdisch-amerikanische Psychologe George Weinberg hat Homophobie schon in den 1960er Jahren als Störung im Gehirn bezeichnet. Die Personen sind, laut Weinberg, der Störung ungewollt ausgeliefert.
Männer eher von Homophobie betroffen?
In einer amerikanischen Studie wurde ein Zusammenhang zwischen der Sicht auf die Geschlechterrollen und Homophobie entdeckt. Demnach nehmen Männer eine Abweichung der Geschlechterrollen eher und stärker wahr als Frauen. So sind die männlichen Vertreter unserer Spezies viel anfälliger für die oben genannte Hirnstörung.
Gegen die Homophobie ankämpfen
Gehen wir davon aus, dass es sich bei der besagten Störung nicht um einen Fehler im Hirn handelt, könnten wir der Ursache entgegenwirken. Dabei ist allerdings aktives Handeln gefragt. Denn um sich aus den farblosen Fängen des LGBTQ-Hasses zu befreien gibt es verschiedene Möglichkeiten. Ein unverbindlicher Kontakt mit der LGBTQ-Community beziehungsweise eine Weiterbildung rund um das Thema ist sicher für beide Seiten förderlich.
Bleibt zum Schluss noch zu sagen: KOSMO wünscht allen Menschen – egal ob homophob oder nicht – einen schönen Internationalen Tag gegen Homophobie.
Factsheet zum Thema LGBTQ |
1990 streicht die WHO Homosexualität aus der Liste der bestehenden Krankheiten. |
2018 streicht die WHO Transsexualität aus der Liste der bestehenden Krankheiten. |
In 69 Staaten ist Homosexualität strafbar. |
In 15 Staaten steht auf Homosexualität die Todesstrafe. |
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