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Hagel-Gewitter im Anmarsch: Diese Regionen sind betroffen

Unwetter
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Während Österreich unter extremer Hitze mit bis zu 38 Grad ächzt, braut sich bereits die nächste Gefahr zusammen: Schwere Unwetter könnten am Nachmittag für Chaos sorgen.

Die Hitzewelle erreicht am Donnerstag mit Temperaturen von bis zu 37 Grad ihren Höhepunkt, gleichzeitig drohen am Nachmittag schwere Unwetter. Fachleute warnen bereits vor möglichem Hagel, Starkregen und stürmischen Böen. „Von Nordwesten zieht am Donnerstag eine Kaltfront auf Österreich zu und sorgt für labile Bedingungen. Eine erhöhte Schauer- und Gewitterneigung ist die Folge“, informiert die Unwetterzentrale auf ihrer Webseite.

Die Tageszeitung „Heute“ hat beim UBIMET-Meteorologen Nikolas Zimmermann nachgefragt, warum es derzeit in Österreich so heiß ist, wo die höchsten Temperaturen zu erwarten sind und in welchen Regionen am Donnerstag mit Gewittern zu rechnen ist. Zimmermann erklärt: „Der Schwerpunkt der Hitze verlagert sich heute von Westeuropa nach Mittel- und Osteuropa. Die Ursache dafür ist eine Kaltfront eines Tiefs mit Kern über Skandinavien: In ihrem Vorfeld befindet sich die heißeste Luft, in Westeuropa hat es dagegen schon abgekühlt.“

Unterkärnten wird laut dem Experten mit 37 oder vereinzelt sogar 38 Grad zur heißesten Region Österreichs. Aber auch das östliche Flachland und der Südosten müssen mit extremen Temperaturen rechnen – im Seewinkel (Region im Burgenland am Neusiedler See) und in Wien werden ebenfalls 36 bis 37 Grad erwartet. Die Bundeshauptstadt erlebt heute den bisher wärmsten Tag des Sommers. Besonders in der Innenstadt und den östlichen Außenbezirken können die Temperaturen auf bis zu 37 Grad steigen. Selbst im Wienerwald werden mit 34 bis 35 Grad sehr hohe Werte gemessen.

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Unwettergefahr steigt

In der zweiten Tageshälfte ziehen vom Rheintal bis ins niederösterreichische Waldviertel heftige Schauer und Gewitter auf. Dabei besteht erneut Unwettergefahr, vor allem durch starken Regen und Hagel. Lediglich im Südosten bleibt es überwiegend trocken. Im Donauraum frischt tagsüber ein lebhafter Westwind auf.

Am Nachmittag können in den Alpen sowie im Mühlviertel und Waldviertel vereinzelt Hitzegewitter entstehen. Lokal sind dabei Hagel und stürmische Böen möglich. Da sich die Gewitter heute nur langsam fortbewegen, stellen große Regenmengen in kurzer Zeit die Hauptgefahr dar. Am Abend können auch außerhalb der Alpen vereinzelte Gewitter auftreten. In alpinen Regionen besteht bei solchen Wetterlagen eine erhöhte Gefahr von Muren, wie erst kürzlich im Tiroler Gschnitztal und im Stubaital zu beobachten war. Bei den stärkeren Gewittern kann Hagel mit einer Korngröße von ein bis zwei Zentimetern fallen. Im Flachland können die abendlichen Gewitter stellenweise stürmische Böen mit sich bringen.

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Meteorologen beobachten, dass sich die Großwetterlagen in Österreich zunehmend durch ein wiederkehrendes Muster auszeichnen: längere, stabile Hochdruckphasen mit sehr hohen Temperaturen werden von plötzlichen, durch Kaltfronten ausgelösten Unwettern unterbrochen. Dieses Wetterphänomen gilt mittlerweile als charakteristisch für die Sommermonate und prägt auch den Sommer 2025 besonders deutlich.

📍 Ort des Geschehens

Wetterausblick

Am Freitag ziehen an der Alpennordseite in den frühen Morgenstunden und am Vormittag einige Schauer und Gewitter durch. Im Laufe des Nachmittags verlagert sich der Schwerpunkt dann in die Steiermark und nach Kärnten. In diesen Regionen können örtlich kräftige Gewitter mit Starkregen, Hagel und stürmischen Böen auftreten. Im Donauraum sind nur vereinzelte Schauer zu erwarten, und in der zweiten Tageshälfte setzt sich zunehmend die Sonne durch. Die Temperaturen erreichen 23 bis 32 Grad, wobei die höchsten Werte in Unterkärnten gemessen werden.

Der Samstag steht unter Hochdruckeinfluss und verläuft überwiegend sonnig und trocken. Nur entlang des Alpenhauptkamms und in der Obersteiermark können am Nachmittag vereinzelte Hitzegewitter auftreten. Die Temperaturen liegen zwischen 26 und 32 Grad.

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Am Sonntag nimmt die Gewitterneigung vor einer weiteren herannahenden Kaltfront wieder zu. Im südlichen und östlichen Bergland können bereits am Vormittag einzelne Schauer niedergehen, am Nachmittag steigt die Gewittergefahr in weiten Teilen des Landes an. Besonders in den Nordalpen und am Alpenostrand sind stellenweise auch heftige Gewitter möglich. Relativ trocken bleibt es vom Mühlviertel bis ins Weinviertel sowie im äußersten Südosten. Die Höchstwerte liegen zwischen 26 und 34 Grad.

Der Montag bringt dann die ersehnte Abkühlung: Bei dichter Bewölkung fällt zeitweise Regen, und die Hitzeperiode ist für mehrere Tage unterbrochen.

Aktuelle Wettermodelle und Prognosen bestätigen, dass dieses typische Wechselspiel aus Hitze, Unwetter und Abkühlung in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Die Häufung solcher Wetterextreme wird von Klimaexperten als Folge der sich verändernden klimatischen Bedingungen in Mitteleuropa bewertet.