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Unglück

Hochzeitsgesellschaft stirbt bei Bus-Unfall – 32 Jahre Haft für Busfahrer

BUSUNFALL_BRAUTPAAR
Symbolbild (FOTO: iStock)

Rund ein Jahr nach dem entsetzlichen Busunglück während einer Hochzeitsfeier ist der Fahrer zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt worden.

Nur wenige Minuten nach der Abfahrt von einem Weingut in der Region kam es zur Katastrophe. In der Nähe des kleinen Ortes Greta in New South Wales (Australien) kippte der überfüllte Bus in einem Kreisverkehr um. Das Unglück kostete zehn Menschen das Leben und verletzte weitere 25. Der Fahrer, Brett B., blieb nahezu unverletzt und wurde nun von einem Gericht wegen gefährlichen Fahrens mit Todesfolge und schwerer Körperverletzung zu 32 Jahren Haft verurteilt.

Ursache und Folgen

Die Anklage gegen Brett B. war schwerwiegend. Laut Gericht hatte der Fahrer am Unfalltag eine erhebliche Menge des Schmerzmittels Tramadol eingenommen. Dieses starke Medikament kann zu Schläfrigkeit, Konzentrationsschwächen und Sehproblemen führen. Brett B., 58 Jahre alt, behauptete jedoch, sich der Beeinträchtigung nicht bewusst gewesen zu sein. Mehrere Mitfahrende bestätigten vor Gericht jedoch seine unberechenbare Fahrweise. Einige von ihnen hatten ihn sogar aufgefordert, langsamer zu fahren.

Richter Ellis betonte in seiner Urteilsbegründung, dass ihm in seinen mehr als 50 Jahren im Justizsystem kein anderer Fall bekannt sei, der solch verheerende Auswirkungen auf so viele Menschen gehabt habe. Brett B. habe seine Sorgfaltspflicht gegenüber seinen Passagieren erheblich verletzt und seine Verantwortung nicht wahrgenommen. Eine Bewährung kann frühestens nach 24 Jahren Haft beantragt werden.

Im Gerichtssaal bat Brett B. die anwesenden Opferangehörigen um Vergebung. „Ich schäme mich und kann mir nicht verzeihen“, sagte er. „Ich kann nicht glauben, dass ich das verursacht habe.“ Seine Worte drückten tiefe Reue und Selbsthass aus.

Viele der Angehörigen und Überlebenden waren bei der Urteilsverkündung anwesend. Graeme McBride, ein Familienvater, der bei dem Unfall seine Frau Nadene und seine Tochter Kyah verlor, sprach vor Gericht über seinen Schmerz. „Mein Stammbaum wurde abgeholzt“, sagte er unter Tränen. Auch der Freund seiner Tochter, Kane Symons, kam bei dem Unfall ums Leben. „Ich wünsche mir mein altes Leben zurück“, flehte McBride, wohl wissend, dass dieser Albtraum niemals enden wird.