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COVID-SCHWEISS

Hunde sollen künftig Corona-positive Menschen erschnüffeln können

(FOTOS: iStockphotos)

In der Poliklinik Campus Biomedico in Rom werden Hunde trainiert, die mit dem Coronavirus infizierte Menschen ausmachen sollen.

Bei einem innovativen Forschungsprojekt in Italien werden Hundeeinheiten ausgebildet, die in der Lage sind eine Erkrankung mit dem Coronavirus in Sekunden alleine durch den Schweiß zu erkennen. Wenn das Projekt erfolgreich ist, könnten sie künftig für die Covid-19-Überprüfung bei Großveranstaltungen, Kinos, Stadien und Flughafen-Flugsteigen verwendet werden. Aber wie funktioniert das?

Corona-Erkrankung nur mit Geruchssinn erkennen
Diese Frage soll nun, nach der ersten Studie beantwortet werden. Dafür werden in einer italienischen Universitätsklinik derzeit Hunde für das schnelle Screening potenziell symptomatischer und asymptomatischer Covid-19-Personen ausgebildet. Das Forschungsprojekt wurde in Rom beim Drive-in Campus Test am Policlinico Universitario Campus Bio-Medico gestartet und wird weltweit erstmals an einer statistisch relevanten Stichprobe von mehr als 1000 Patienten am University Campus Bio- durchgeführt.

Die Hunde, die für die Corona-Erschnüfflung verwendet werden, sind ursprüngliche Sprengstoffhunde. Von April bis Juni 2021 sollen die Vierbeiner von Fachleuten geschult werden, Covid-19 im Schweiß von Erkrankten zu erschnüffeln. Das Training soll sechs bis acht Wochen dauern. Danach werden die Hundeeinheiten versuchsweise mit den Proben von über 1.000 Patienten konfrontiert. Dabei kommen sie nie mit den Patienten in Kontakt, sondern nur mit den Schweißproben. Es ist für die Tiere also vollkommen sicher.

Die Schnüffelprobe im Detail
Jeder Patiententnimmt sich selbst Schweiß. Dieser wird dann anonym in einen Behälter mit personifizierter Identifikationsnummer gegeben. Anschließend wird die Probe von den Hundeführern an das Tier weitergegeben. Im Idealfall soll der Hund dann anhand seines Trainings und seines außergewöhnlichen Geruchssinns in wenigen Sekunden das Vorhandensein von Covid-19 feststellen. Der Trainer kennzeichnet daraufhin das Testergebnis je nach Reaktion des Hundes als positiv oder negativ.

Das Training zum Profi-Schnüffler
Im Rahmen des Trainings werden den auszubildenden Hunden im Inneren eines 40qm großen Containers verschiedene Proben in Kisten präsentiert.Diese wurden eigens für dasBio-Medico-Projekt des Policlinico Universitario Campus entwickelt.Im Inneren befinden sich die zu verarbeitenden Proben. Um zu üben, wie man eine Empfindlichkeit gegenüber dem Virus entwickelt, geht der Hund durch die Metallboxen und meldet das Vorhandensein von Covid-19. Liegt er richtig, wird er belohnt.

Wenn das Projekt erfolgreich ist, wird es in Zukunft möglich sein, die Hunde für die Covid-19-Überprüfung bei Großveranstaltungen, Kinoeingängen, Stadien und Flughafen-Flugsteigen verwendet werden. Spürhunde werden bereits heutzutage in zahlreichen Bereichen eingesetzt. Im Gesundheitssektor werden sie beispielsweise zur Erkennung von viralen oder bakteriellen Infektionen eingesetzt: Ihre Trefferquote liegt dabei zwischen 77 und 92,6 Prozent.