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Shrinkflation

Immer mehr Mogelpackungen: Hier bekommst du weniger für dein Geld

(FOTO: VKI)
(FOTO: VKI)

Die „Shrinkflation“ ist ein Phänomen, das Konsumenten auf der ganzen Welt betrifft: Man zahlt den gleichen Preis, bekommt aber weniger für sein Geld. Der Verein für Konsumenteninformation (VKI) beobachtet eine steigende Anzahl von Beschwerden über Produkte, deren Inhalt schrumpft, während die Verpackung und der Preis gleich bleiben.

Süßwaren und Knabbergebäck sind besonders betroffen. Die Verpackungen sehen gleich aus, doch der Inhalt hat sich verringert. „Bei der Shrinkflation ist es so, dass die Verpackung gleich bleibt und der Inhalt reduziert wird. Der Preis bleibt auch meist gleich und so bekommt man dann schlussendlich weniger für das gleiche Geld“, erklärt Teresa Bauer, Ernährungswissenschafterin beim VKI.

Irreführung der Konsumenten

Aber nicht nur bei Lebensmitteln wird geschrumpft. Auch bei Kosmetikprodukten, Waschmitteln und Toilettenpapier hat Bauer Beispiele parat: „Nur noch Waschmittel für 28 Waschgänge statt vorher 33, dafür viel Luft im Karton. Acht Klopapierrollen statt zehn in der Verpackung oder es wird an der Blattanzahl gespart.“

Das Problem ist nicht, dass Produkte geschrumpft werden, sondern die Irreführung der Konsumenten. Bauer meint dazu: „Es ist eigentlich in Ordnung, dass leider Produkte geschrumpft werden. Konsumentinnen und Konsumenten dürfen aber nicht getäuscht werden. Wir würden uns dafür aussprechen, dass man die Füllmenge gleich lässt, wenn es notwendig ist, den Stückpreis anhebt, aber eben nicht diese Variante der „Shrinkflation“.

Beispiele

Beim Ovomaltine -Getränkepulver wurde die Füllmenge wurde nun bereits zum zweiten Mal reduziert – zuerst von 1000 Gramm auf 900 Gramm und nun auf 750 Gramm. Im Vergleich zu 2022 kostet Ovomaltine „Der Klassiker“ somit rund ein Drittel mehr – ein klassischer Fall von Shrinkflation.

Der Unilever-Konzern verkaufte plötzlich 5 Stück „Eskimo Nogger“ in der Packung, in der vorher 6 Eislutscher waren, zum gleichen Preis. Auf den ersten Blick ist das kaum zu bemerken. Die Verpackungen sind gleich groß. Statt im Hochformat ist die Packung nun im Querformat ausgerichtet. 

Der VKI hat die Aufgabe, Beschwerden von Konsumenten zu sammeln und die Hersteller zu konfrontieren. Bauer unterstreicht die Wichtigkeit dieser Arbeit: „Es ist wirklich sehr unfein und da ärgern sich wirklich viele drüber.“ Ein Beispiel, bei dem eine Klage zu Änderungen geführt hat, ist der Fall Manner. Hier wurde erreicht, dass Verpackungen weniger Luft enthalten und die Füllmenge klarer gekennzeichnet wird. So wissen die Konsumenten genau, wie viel oder wenig sie für ihr Geld bekommen.