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GASTKOMMENTAR

„Jede Muttersprache ist ein Segen!”

FOTO: iStockphoto/SSR/Zinner

Die Vielfalt des Wiener Schulwesens bildet sich ganz wesentlich auch in der Vielfalt der Muttersprachen der SchülerInnen an Wiener Schulen ab.

Oft hört man balkanische Eltern, mit ihren Kindern in gebrochenem Deutsch reden. Das ist aus sprachwissenschaftlicher Sicht falsch. Wir verraten euch, warum.

Der vom ehemaligen Bürgermeister Michael Häupl formulierte Grundsatz, dass jedes Kind in Wien zumindest zwei Sprachen sprechen muss, von denen eine Deutsch sein muss, verweist nicht nur auf den Fremdsprachenerwerb in z.B. Englisch, sondern ganz gezielt auch auf die Muttersprachen jener Kinder, die nicht mit Deutsch „groß geworden sind“.

Mit anderen Worten: Wenn Sprache eine Schlüsselqualifikation ist, dann ist eine jede Muttersprache eines jedes Kindes ein Schatz, der gehoben werden sollte. Mit dem Modell des muttersprachlichen Unterrichts an unseren Schulen hat Wien hier Pionierarbeit geleistet und Maßstäbe gesetzt.

Tausende Kinder nutzen jährlich das Angebot, ihre Kenntnisse in der eigenen Muttersprache zu verbessern. Abgeleitet aus der wissenschaftlichen Erkenntnis, dass die Beherrschung der Muttersprache auch die Voraussetzungen für den Erwerb einer weiteren Sprache deutlich verbessert, heißt dies konkret: Wer seine nicht-deutsche Muttersprache gut beherrscht, kann auch leichter Deutsch lernen und seine Chancen für eine erfolgreiche Bildungs- und Berufszukunft deutlich verbessern. Das ist großartig!

Mag. Heinrich Himmer
Bildungsdirektor für Wien

Mehr Infos zum Thema: www.stadtschulrat.at