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NIEDRIGE STEUERN

Jetzt will Kocher die Lohnnebenkosten senken!

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Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher äußert sich über die Teuerung. (FOTO: iStock, BKA/Christopher Dunker)

Arbeitsminister Martin Kocher hat sich kürzlich zu einer möglichen Steuerreform geäußert und dabei eine ungewöhnliche Position eingenommen. Statt die niedrigen Steuern auf Unternehmensgewinne zu erhöhen, möchte er die Lohnnebenkosten senken. Diese Aussage hat in der Wirtschaft für Aufsehen gesorgt, da eine Senkung der Lohnnebenkosten in der Regel von Arbeitgebern gefordert wird, um die Kosten für Arbeitnehmer zu reduzieren. Wir werfen einen genaueren Blick auf Kochers Pläne und die möglichen Auswirkungen auf die österreichische Wirtschaft.

Arbeits- und Wirtschaftsminister Martin Kocher äußerte sich im „Ö1-Morgenjournal“ zur Frage, ob die Politik eine Mitschuld an der höheren Inflation in Österreich hat. Er betonte, dass die globale Entwicklung und steigende Rohstoffpreise die Teuerung begünstigt haben. Jedoch sei es wichtig, dass die Politik aktiv wird und Maßnahmen ergreift, um die Preise in den Bereichen Wohnen, Lebensmittel und Energie zu stabilisieren.

Kocher äußerte sich in einem Interview zuversichtlich, dass die Inflation in den nächsten Monaten leicht zurückgehen werde. Er wies den Vorwurf zurück, dass einige Branchen ihre Preise stärker erhöht haben als ihre Kosten es notwendig machen würden. Die vorhandenen Daten seien vorläufig und es gebe eine Bundeswettbewerbsbehörde, die für eine Kontrolle der Preise sorgt. Kocher betonte, dass es wichtig sei, dass diese Behörde ihre Arbeit machen könne und somit für faire Preise auf dem Markt gesorgt werde.

Lohnnebenkosten sollen gesenkt werden

Der Wirtschaftsminister bevorzugt eine Senkung der Lohnnebenkosten anstatt die niedrigen Steuern auf Unternehmensgewinne zu erhöhen. Dies sei sowohl für Arbeitnehmer als auch Arbeitgeber eine große Belastung, so der Minister. „In Zukunft hoffe ich sehr, dass der Fokus auf diese Lohnnebenkosten kommt. Wenn wir die senken können, gelingt es auch, dass die Menschen mehr arbeiten und mehr davon haben, wenn sie arbeiten.“

Kocher äußerte sich kritisch zu Niedrigpreisgarantien auf essentielle Lebensmittel wie in Frankreich, da zu starke Eingriffe auf die Preise zu Versorgungsengpässen und Knappheiten führen könnten. Dennoch sei es wichtig, im unteren Einkommensdrittel durch staatliche Hilfen die Kaufkraft im Alltag zu erhalten, um ökonomisch besser dazustehen als andere Länder.