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Kosovaren erhalten Visafreiheit für sechs Monate im Jahr

(FOTO: EPA-EFE/YOAN VALAT)
(FOTO: EPA-EFE/YOAN VALAT)

Bürger des Kosovo dürfen ab 2024 visafrei in die Europäische Union einreisen. Zudem hat die kosovarische Regierung eine EU-Mitgliedschaft beantragt.

Am Mittwoch teilten das EU-Parlament und der Europäische Rat mit, dass Bürger des Kosovo bald kein Visum mehr für die Einreise in die EU benötigen werden. So soll es Kosovaren frühestens ab 1. November 2023 und spätestens ab 1. Januar 2024 möglich sein, in der EU zu verweilen – für 180 Tage im Jahr. Genauer gesagt, dürfen sich Kosovaren dann zweimal pro Jahr für jeweils 90 Tage in der EU aufhalten, ohne ein Visum zu benötigen. Voraussetzung für diesen Schritt war, dass der Kosovo dem Europäischen Reiseinformations- und Genehmigungssystem (ETIAS) beitritt. Damit ist der Kosovo das letzte der sechs Westbalkanländer, das von einer Abschaffung der Visapflicht profitiert.

Kosovo bald in der EU?

Noch am selben Tag der Entscheidung bezüglich der Visafreiheit hat sich die Regierung in Pristina dazu entschlossen, die EU-Mitgliedschaft zu beantragen. Die Präsidentin des Kosovo, Vjosa Osmani, unterzeichnete zusammen mit dem Regierungschef, Albin Kurti, die für den EU-Antrag benötigten Dokumente. Bis zum Freitag sollen alle wichtigen Unterlagen an die EU geschickt werden, bestätigt die kosovarische Regierung.

Der Kosovo-Beauftragte der Europäischen Volkspartei im Europaparlament, Lukas Mandl, ist überzeugt: „Die Republik Kosovo gehört klar zu Europa, deren Bürgerinnen und Bürger leben die Werte der EU. Spätestens ab heuer muss klar sein, dass allfälligen Taktiken und Strategien zuerst Visionen vorausgehen müssen.

Wie lang so ein EU-Beitritt dauern kann hängt von verschiedenen Faktoren ab. Im Grunde dürfte der Kosovo allerdings vor mehr Problemen stehen als die restlichen Westbalkanstaaten, die sich den EU-Beitritt wünschen. Denn bisweilen gibt es noch Staaten, die den Kosovo nicht anerkennen. Darunter Serbien, Zypern, Rumänien, Spanien, Griechenland und die Slowakei.

Quelle: ots.at, ots.at

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