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Kosovo verstärkt Polizeipräsenz im Norden des Landes

(FOTO: EPA-EFE/VALDRIN XHEMAJ)
(FOTO: EPA-EFE/VALDRIN XHEMAJ)

Gerade schien noch alles in Richtung Einheit und Frieden zu zeigen. Dann erschüttern mehrere Anschläge den Kosovo und erhöhen dadurch die Polizeipräsenz im Norden des Landes.

Am Mittwoch schienen die Beziehungen zwischen Serbien und dem Kosovo wieder ein Schritt in Richtung Frieden gegangen sein. Wie KOSMO berichtete, hatte EU-Außenbeauftragten Josep Borrell den beiden Staatsoberhäuptern von Serbien und dem Kosovo kurz vor Beginn des Westbalkan-Gipfels einen Text zuspielen lassen, der eine neue Vertragsbasis legen soll.

Doch nun scheint es wieder so, als wäre das alles nie passiert. Denn ganz im Gegensatz zu den vereinbarten Punkten des neu ausgearbeiteten Vertrages, Handeln Kosovo und Serbien komplett konträr. Eigentlich hätte Serbien den Kosovo zwar nicht anerkennen, allerdings billigen müssen. Damit soll dem Kosovo der Beitritt zu internationalen Organisationen ermöglicht werden. Im Gegensatz dazu versprach man Serbien finanzielle und wirtschaftliche Vorteile seitens der EU.

Polizeipräsenz wegen Anschlag

Jetzt scheinen alle wieder ihren eigen Weg zu gehen, denn der Kosovo verstärkt seine Polizeipräsenz im Norden des Landes, dort wo der meiste Anteil serbischer Bürger lebt.

Am Dienstag kam es im Kosovo zu mehreren Anschlägen. Dabei wurden vermutlich von einer militant-nationalistischen, serbischen Gruppe Schüsse in Richtung von Wahlhelfern abgefeuert, die gerade dabei waren Vorbereitungen für die Bürgermeister- und Kommunalwahlen (18. und 25. Dezember) zu treffen. Daher soll die Polizei verstärkt in Gemeinden mit vornehmlich serbischer Bevölkerung Patrouillen halten.

Die Priorität der kosovarischen Polizei ist es, die Sicherheit aller Bürger und Bürgerinnen zu gewährleisten. Daher wird die Polizei in Anbetracht der aktuellen Situation und der Trends in den nördlichen Gemeinden in den kommenden Tagen die Polizeipräsenz im Norden erhöhen, um die Ziele der Polizei zu erreichen„, hieß es in einer offiziellen Erklärung.

Serbische Medien gehen momentan davon aus, dass Spezialeinheiten der kosovoarischen Polizei in den Norden des Kosovo geschickt wurden. Përparim Kryeziu, Sprecher der Regierung des Kosovo, wies diese Behauptung zurück: „Es geht nur um die Strafverfolgung, nicht um andere Einheiten.

Innenminister Xelal Sveçla hingegen schreibt auf Facebook, dass er es für notwendig erachten würde die Polizeipräsenz zu erhöhen. Es sollen etwa 300 bis 350 Polizisten mehr im Einsatz sein.

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