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Preisnachlässe

Kroatien: Gastgeber senken jetzt die Preise um bis zu 50 Prozent!

KROATIEN_MEER
(FOTO: iStock/florin1961)

Die Vorhersage der Tourismusexperten, dass Gastgeber, die überhastet ihre Preise für private Unterkünfte erhöhten, in dieser Saison auf ein böses Erwachen stoßen könnten, bewahrheitet sich nun. Erste Berichte zeigen, dass bereits Preisnachlässe von bis zu 50 Prozent für nicht ausgebuchte Unterkünfte gewährt werden. Dies geschieht trotz einer leichten Verbesserung der Buchungssituation im Juli im Vergleich zu den Vormonaten Mai und Juni.

Selbst Luxusdomizile, für die Gäste während der Reisebeschränkungen aufgrund von Covid-19 ihr Geld zurückgelegt haben, sind von Preiseinbrüchen betroffen. Diese Entwicklung erstreckt sich über verschiedenste Urlaubsdestinationen, von Griechenland und Spanien bis hin zu weiter entfernten Orten. Obwohl die aktuelle Situation nicht alarmierend ist, könnten die erwarteten Einnahmen signifikant reduziert werden. Igor Popović, Mitinhaber der Agentur Adriagate, die 12.000 Wohnungen entlang der Adriaküste verwaltet, warnt: „Am Ende der Saison muss jeder genau überlegen, ob er weiterhin so agieren will, als gäbe es keinen nächsten Sommer.“

Diejenigen Gastgeber, die ihre Preise mit Bedacht festgelegt haben, verzeichnen laut Popović in dieser Saison eine bemerkenswerte Auslastung von bis zu 120 Tagen ohne Stornierungen. Adriagate bietet seinen Kunden Schulungen und Statistiken zur Unterstützung bei der Preisgestaltung an, doch die endgültige Entscheidung liegt immer bei den Eigentümern.

Preissenkung von 10 bis 40 Prozent

Mit den ersten Anzeichen einer möglichen Rezession ist insbesondere die Nachfrage nach Luxusunterkünften gesunken. Popović berichtet, dass im Mai und Juni rund 20 Prozent weniger Buchungen eingegangen sind. Zu Beginn des Sommers hatten vor allem teure Villen mit Pools Schwierigkeiten, ihre Kapazitäten auszulasten, und sie senkten die Preise in Last-Minute-Aktionen um bis zu 50 Prozent. Als die Gäste das bemerkten, stornierten sie ihre Buchungen auf Plattformen wie Booking.com, in der Hoffnung, günstigere Angebote zu finden“, erklärt Popović.

Eine Analyse der Preise für Apartments entlang der Adriaküste auf den Plattformen Booking.com und Airbnb zeigt eine Preissenkung von 10 bis 40 Prozent in den letzten zehn Tagen. Besonders betroffen sind Unterkünfte mit höheren Preisen, die ihre Preise offensichtlich über dem tatsächlichen Wert angesetzt haben und nun die größten Nachlässe gewähren.

Zahlreiche Stornierungen

Ein weiterer bemerkenswerter Trend sind zahlreiche Stornierungen von Vorausbuchungen, die normalerweise kostenlos sind, wenn sie eine gewisse Anzahl von Tagen vor dem geplanten Aufenthaltsdatum vorgenommen werden. Viele Gäste überlegen daher im letzten Moment, ihre Pläne zu ändern. Dieser Trend zu kostenlosen Stornierungen entwickelte sich während der Pandemie, als die Reisebedingungen weniger vorhersehbar waren. Buchungen ohne kostenlose Stornierungsmöglichkeiten sind jedoch häufig teurer, daher raten Experten, die Angebotsdetails genau zu prüfen.

Boris Žgomba warnte bereits Ende Juni in unserer Zeitung vor diesen Entwicklungen und bestätigt nun, dass seine Prognosen eingetreten sind. Bevor er allerdings einen detaillierten Kommentar abgibt, möchte er die Ergebnisse für Juli abwarten. Žgomba warnt insbesondere davor, dass private Unterkünfte, vor allem Apartments, die größten Verlierer der Saison sein könnten, da sie Schwierigkeiten haben, mit der Unordnung auf dem Markt umzugehen und schnell genug zu reagieren.

Hotels verfügen über professionelles Verkaufspersonal, das weiß, wie man mit solchen Situationen umgeht. Žgomba betont auch, dass teure Villen neben den Apartments in Schwierigkeiten kommen könnten, da sie nicht unbedingt Gäste haben, die bereit sind, diese Preise zu zahlen. Hotels und Campingplätze könnten aufgrund ihrer spezifischen Arbeitsweise besser abschneiden. Als nächstes könnte die Gastronomie in den Fokus rücken, die sich darauf vorbereiten muss, weniger Gäste zu haben und Gäste, die nicht bereit sind, so viel zu zahlen wie erhofft.